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1. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 100

1889 - Danzig : Gruihn
100 Unterrichte bei und richtete auch hufig Fragen an die Schler. Einmal vertrat er sogar den Lehrer, als dieser an das Krankenbett seiner entfernt wohnenden Mutter gerufen wurde. Ju Potsdam gab das kronprinzliche Paar jhrlich ein Kinderfest, an welchem die Bornstedter Jugend und andere Kinder teilnehmen durften. Bei solcher Gelegenheit hatten die erschienenen Knaben und Mdchen durch Spielen und andere Veranstaltungen einen sehr frohen Tag. Unter den Klngen munterer Tafelmusik erhielten alle kleinen Gste Kaffee und Kuchen, und die Kronprinzessin, sowie die Prinzessinnen und Prinzen sorgten dafr, da ein jedes Kind bedient wurde, während der freundliche Kronprinz unter der Jugend umherwandelte. Erntefest. Weihnachtsfest. Nach beendeter Ernte wurde den Bewohnern von Bornstedt ein Fest gegeben. Wenn die hohe Gutsherrschaft selbst anwesend war, so sagte die Gromagd ihren gereimten Spruch her, und der Vormher sprach ein Gedicht. nf dem Hofe wurden lauge Tafeln gedeckt, auf welche groe Schsseln mit Speisen gesetzt wurden. Nachdem der Pfarrer das Gebet gesprochen, bedienten die Familienglieder des frheren Kronprinzen alle Gste selbst, und an die Tagelhner wurden freundliche Worte gerichtet. Auf das Mahl folgte der Tauz, an dem zu Anfang auch wohl die Prinzessinnen teilnahmen. Am Weihnachtsfeste wurden alle auf dem Gute beschftigten Arbeiter im Saale des Amtshauses nm einen groen Weihnachtsbaum versammelt. Nach beendetem Gesang und Gebet fand die Verteilung der Geschenke statt. Dann begaben sich alle in die Schule, wo die Dorfjugend um den hellstrahlenden Weihnachtsbaum versammelt war und nach der Feier Kleidungsstcke, Bcher und andere Geschenke erhielt. Fr jedeu aber hatte die Gutsherrschaft, wenn sie zu gegen sein konnte, ein freundliches Wort. Kronprinz und Fhnrich. Als Kaiser Friedrich noch Kronprinz war, wohnte er (1877) in der Umgegend von Knigsberg i. Pr. dem Kaiser-mauver bei. Nachdem die Parade vor Kaiser Wilhelm stattgefunden hatte, begaben sich die hchsten Herrschaften in das Stadtfchlo der alten Krnmtgs-stadt. Hier lag einem Fhnrich der Dienst bei der Wache ob. Spt abends kam der Kronprinz an und fand, da der Fhnrich nach den groen An-strenguugen des Tages im Wachthaufe am Tische sa und eingeschlummert war. Vor ihm lag ein Papier, auf welchem geschrieben stand: Liebe Mutter! Heute habe ich nach der Parade erfahren, da ich in den nchsten Tagen zum Offizier befrdert werden soll. Freue dich mit mir! Doch wie wird's mit der Beschaffung der Uniform werden? Du hast alles fr mich gethan, bist arm, und ich mu mir anderweitig Rat verschaffen. Schulden, cht hartes Wort, und wer wird sie bezahlen?"--Als der Kronprinz diese jzbortc gelesen hatte, nahm er dem Jngling behutsam die Feder aus der Hand, schrieb unter die Frage seinen Namen: Friedrich Wilhelm Kronprinz und entfernte sich, ohne den Fhnrich zu wecken. Wie erstaunte aber der junge Krieger, als er beim Erwachen die Beantwortung seiner Frage las und erfuhr, wer ihn besucht hatte. Kurz darauf lste der Kronprinz wirklich sein Versprechen ein, und wie glcklich der Jugliug war, kann man sich denken. Auf dem Thron. Schon als Kronprinz war Kaiser Friedrich Iii. an einem schweren Halsbel erkrankt, und er begab sich zu seiner Heilung nach San Nemo in Italien. Als er vernommen, welche Sehnsucht der kaiserliche Vater auf dem Sterbebette nach ihm hatte, sprach er: Und wenn ich nntcrweges sterben sollte, noch einmal will ich meinen Vater wiedersehen." Leider sollte dieser Wunsch nicht mehr in Erfllung gehen; denn bald empfing er die Nachricht vom Tode Kaiser Wilhelms. Sofort eilte Friedrich in die Heimat nach dem Schlosse zu Charlottenburg
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