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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 57

1881 - Merseburg : Steffenhagen
57 über die Alpen, beraubte den Markgrafen seiner Besitzungen und begab sich hierauf nach Rom, wo ihm der Papst die Krone der römischen Kaiser aufs Haupt setzte. Seit dieser Zeit blieb 962 die Kaiserwürde bei den deutschen Königen. Dem Reiche brachte sie indes wenig Segen, und schon Otto nutzte bittere Erfahrungen machen. Kaum hatte er den Rücken gewandt, als sich der Papst mit Berengar wider ihn verbündete. Sofort kehrte der Kaiser um, nahm Berengar gefangen und ließ den der schändlichsten Laster überwiesenen Kirchenfürsten absetzen. Zugleich bestimmte er, daß in Zukunft jeder Papst zu seiner Erhebung der kaiserlichen Bestätigung bedürfe. (Otto's und seines Geschlechtes Ausgang.) Bon einem dritten Zuge nach Italien zurückgekehrt, starb Otto der Große zu Mem-leben und wurde zu Magdeburg bestattet. Nach ihm lenkten noch drei Fürsten seines Hauses mit kräftiger Hand die Geschicke des Reichs, bis der letzte derselben im Jahre 1024 ins Grab sank. § 41. Heinrich Iv und Gregor Vii. (Heinrich's Jugend.) Nach dem Tode des letzten sächsischen Kaisers gelangte das frän- ’ tische Fürstenhaus auf den deutschen Thron. Der dritte Herrscher dieses Geschlechtes, Heinrich Iv, war beim [1056—1106 Hinscheiden des Vaters kaum sechs Jahre alt. Anfangs führte für ihn seine Mutter unter dem Beirat des Bischofs von Augsburg die Regierung. Später aber, als die Kaiserin zu Kaiserswerth am Rhein Hof hielt, lockte der stolze und herrschsüchtige Erzbischof Anno von Köln den königlichen Knaben aufsein schönes Schiff, nahm ihn mit sich in seine Residenz und riß zugleich die Verwaltung des Reiches an sich. Kurze Zeit darauf mußte Anno nach Rom reisen, und der junge König und mit ihm die vormuud-schaftliche Regierung kam in die Hände des Erzbischofs Adalbert von Bremen, unter dessen Leitung Heinrich prachtliebend und verschwenderisch, leichtsinnig und hochfahrend wurde. Vor allem brachte der gewissenlose Erzieher seinem Zögling die höchste Meinung von seiner königlichen Machtvollkommenheit bei und impfte ihm eine unüberwindliche Abneigung gegen die Fürsten, namentlich gegen die sächsischen ein, die ihm selbst in tiefster Seele verhaßt waren. • (Heinrich und diesachsen.) Nachdem Heinrich in seinem 16. Jahre für mündig erklärt worden war, nahm er dauernd seinen Aufenthalt in Sachsen, erbaute Burgen und Schlösser und drückte das Volk auf alle Weise. Dies erbitterte die Sachsen schließlich so, daß sie zu den Waffen griffen und den König zur Flucht nach Süddeutschland zwangen. Vergebens sah er sich hier nach Hilfe um; es blieb ihm keine Wahl, als Frieden zu machen und in die Schleifung der Burgen zu willigen. Als aber die Gegner in ihrer Rachgier auch die Gräber öffneten und die Gebeine von Heinrich's
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