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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 82

1881 - Merseburg : Steffenhagen
82 gung, durch welche den.hussiten die Spendung des heiligen Abendmahls unter beiderlei Gestalt und die freie Predigt des Wortes Gottes zugestanden wurde. Als die Taboriten die Feindseligkeiten fortsetzten, erlitten sie durch die gemäßigte Partei der Calixtin er eine Niederlage, in der auch Procop der Große den Tod fand. §22. Martin Luther. (Luther's Jugend.) Luther l°. N°v.-,wurde am 10. November 1483 zu Eisleben geboren. Bald i4pdjnacf) der Geburt des Knaben siedelte devvater, Hans Luther, ein armer, rechtschaffener Bergmann, nach dem benachbarten Städtchen Mansfeld über, wo er im Lause der Zeit in den Besitz zweier Schmelzöfen gelangte. Hier in Mansfeld empfing der junge Martin seine erste Schulbildung, und da er einen klaren Verstand zeigte, so bestimmte ihn der Vater zum Studieren. In seinem 14. Jahre kam er auf die lateinische Schule zu Magdeburg und von da nach Eisenach, wo er sich einen Teil seines Unters Halts durch Singen vor den Thüren verdienen mußte, bis ihn eine fromme Frau in ihr Haus und an ihren Tisch nahm. Mit dem 18. Jahre bezog er die Univer sität Erfnrt und widmete sich hier zunächst der Philosophie, d.ann auch dem Wunsche des Vaters gemäß der Rechtswissenschaft. Da traten Ereignisse ein, welche seinem Lebenswege eine ganz veränderte Richtung gaben. (Luther im Kloster.) Beim Besuch der Universitäts-Bibliothek hatte Luther auch die Bibel kennen gelernt, und die ernstesten Gedanken waren in seiner Seele rege geworden. In dieser Stimmung traf ihn der plötzliche Verlust seines liebsten Freundes Alexius, und bald nachher schlug auf der Reise der Blitz neben ihm in die Erde und betäubte ihn. Das erschien ihm als ein Fingerzeig des Himmels, sich fortan nur dem Dienste des Herren zu weihen, und er begab sich in das Augustine r kl oster zu Erfurt und wurde Mönch. Als solcher unterzog er sich mit der größten Bereitwilligkeit den niedrigsten Arbeiten und mühete sich ab mit Beten und Fasten und allen Werken der Andacht und Frömmigkeit. Aber keine Bußübung.vermochte ihm die Ruhe seiner Seele zu geben, die er so eifrig suchte. Da wies ihn ein alter Klosterbruder auf die Worte hin: „Ich glaube an eine Vergebung der Sünden"; und auch sein väterlicher Freund Johann Stanpitz, Vorsteher des Augustinerordens in Deutschland, tröstete ihn in ähnlicher Weise. Seitdem begann es Heller zu werden in seinem Innern, und die quälenden Zweifel, ob Gott ihm gnädig sein werde, verschwanden allmählich. (Luther als Professor in Wittenberg.) Drei Jahre war Luther im Erfurter Kloster, als ihn auf Staupitz' Vorschlag der Kurfürst Friedrich der Weise vonsachsen an seine eben gegründete Universität Wittenberg berief. Hier hielt er philosophische, bald auch theologische Vorlesungen, und zugleich wählte ihn der Rat der Staot zum Prediger' Im Jahre 1510 unternahm er
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