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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 129

1881 - Merseburg : Steffenhagen
129 Oktober die Völker aus allen Teilen Europas mit einander ringen sollten. In einem weiten Bogen umgaben Napoleon's Truppenmassen die Stadt, in einem noch weiteren wurden sie selbst von den Heeren der Verbündeten umschlossen. Am Abend des 15. Oktober gaben aufsteigende Raketen das Zeichen zur Gefechtsbereitschaft, und am Morgen des 16. Oktober entbrannte an drei Orten zugleich, bei Wachau, bei Lindenan und bei Möckern, die blutige Schlacht. (Gerecht bei Wachau.) Bei Wachau, im Süden von Leipzig, stand Napoleon selbst der Hauptmacht der Verbündeten unter Schwarzenberg gegenüber. Lange wogte der Kampf hin und her, bald war die eine Partei, bald die andere im Vorteil. Da stürmte König Murat mit einer gewaltigen Masse schwerer Reiterei gegen die Mitte der Verbündeten an. Die Linien derselben wurden durchbrochen, und Napoleon ließ schon zur Feier des Sieges in Leipzig die Glocken läuten. Doch er hatte zu früh triumphiert. Schwarzenberg setzte sich an die Spitze der russischen Garde-Kosaken und eines preußischen Dragoner-Regiments und trieb die von dem heftigen Ritte ermatteten Feinde' wieder zurück. Am Abend hatten beide Heere dieselbe Stellung inne wie am Morgen. (Gefecht bei Lindenan und bei Möckern.) Bei Lindenau (im Westen) wurden die Oestreich er trotz der größten Tapferkeit^ vollständig geschlagen. Dagegen errang Blücher bei Möckern (im Norden) einen herrlichen, aber blutigen Sieg. Unter furchtbaren Opfern erstürmten die Preußen nach drei vergeblichen Angriffen das Dorf und jagten die Franzosen bis unter die Mauern von Leipzig. (Gefecht bei Probsthaida.) Der nächste Tag, ein Sonntag, brachte keinen Kampf, da Napoleon, wiewohl erfolglos, Unterhandlungen anzuknüpfen suchte. Für den 18. Oktober zog er seine Truppen enger um Leipzig zusammen; der Mittelpunkt seiner Aufstellung war das Dorf Probsthaida. Rechts und links drangen die Verbündeten allmählich siegreich vor, doch das hartnäckig verteidigte Probsthaida vermochten sie' nicht zu nehmen. Sich auch den folgenben Tag zu behaupten, konnten indes die Franzosen nicht hoffen. So sah benn Napoleon seine Träume von Weltherrschaft zerronnen, und auf einem Schemel neben einer Winbmühle biktierte er beim Scheine des Wachtfeuers die Befehle zum Rückzüge. (Erstürmung Leipzigs.) Am Morgen des 19. Oktobers fanden die Verbünbeten das Schlachtfeld vom Feinde verlassen. In wilder Hast brängten sich die Fliehenden durch bic Thore und Straßen Leipzigs, ihnen nach im raschen Siegerschritt die Verfolger. Da flog die Elsterbrücke mit schrecklichern Gekrach in die Luftsie war auf Napoleons Befehl gesprengt worden, doch viel zu früh 9.
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