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1. Geschichte für katholische Schulen - S. 37

1888 - Breslau : Hirt
B. Oberstufe. Lektion 5. Mathilde, Gemahlin Heinrichs I. 37 ten sollten hier Freisttte und Rettung finden; alle, die in Not waren, sollten hier Hilfe und Trstung finden. Namentlich war sie auf die Errichtung von Nonnenklstern bedacht. Mdchen und Jungfrauen sollten hier unterrichtet und erzogen werden, auf da sie spter reich an guten Sitten und frommem Sinn, mit ntzlichen Kenntnissen und Fertigkeiten ins Leben eintrten. So sollten sie die Segnungen der Gesittung und der Bildung verbreiten helfen. Mathilde ver-schmhte es nicht, in diesen Klstern die Mdchen in allem, was ntig war, selbst zu unterweisen. b. Manchen Kummer mute Mathilde in ihren Witwenjahren erleben. Es bereitete ihr groen Schmerz, da ihre Shne Otto und Heinrich nach dem Tode des Vaters untereinander uneins wurden. Noch herber wurde dieser Schmerz, als Heinrich, ihr Lieblingssohn, gegen seinen kniglichen Bruder Otto sich mit den Waffen in der Hand emprte. Wiederholt trat da Mithilde als Friedens-stifterin zwischen die Shne; ihren mtterlich ernsten und liebevollen Worten glckte es mehrmals, die Vershnung herbeizufhren. Aber wiederholt brach Heinrich den Frieden, so da zuletzt König Otto die Reichsacht der ihn aus-sprach. Erst als Heinrich sich demtigte vor seinem Bruder und die angelobte Unterwerfung getreulich hielt, zog der alte Frieden ein in die knigliche Familie. Den Bitten der Mutter hatte Heinrich es vornehmlich zu danken, da König Otto ihm das Herzogthum Baiern verlieh. Diesen ihren Lieblingssohn sah Mathilde in der Blte seiner Jahre sterben. So groß war der Schmerz der seinen Tod, da Mathilde seitdem immer in Trauergewndern erschien; kein Geschmeide schmckte sie seitdem mehr; weder an zerstreuendem Spiel noch an weltlichen Liedern wollte sie sich seitdem ergtzen. c. Reich an Ehren und an guten Werken, war Mathilde beinahe achtzig Jahre alt geworden, da fhlte sie den Tod herannahen. Ihr Enkel, der Erz-bischos Wilhelm von Mainz, war zu ihr geeilt, um ihr die kirchlichen Trstnn-gen zu spenden. Sie wollte ihn noch mit einer Gabe erfreuen; aber alles hatte sie bereits an die Armen fortgegeben. Da lie sie ihm die reichverzierten Decken reichen, welche sie als Leichentcher fr sich selbst zurckgelegt hatte. Soll ich sterben," so sagte sie, so wird es werden, wie die Leute sagen: Das Leichenkleid wissen die Angehrigen schon zu finden." Art einem Samstag starb sie, an demselben Wochentag und zu derselben Stunde, wo ehedem ihr Gemahl aus dem Leben geschieden war. In der Kirche zu Quedlinburg fand sie an seiner Seite die letzte Ruhesttte. Ein schlichter Stein deckt beider Grab. Das Andenken an die Knigin Mathilde, an ihren frommen, segensreichen Lebenswandel lebte all die Jahrhunderte hindurch. Die Kirche hat Mathilde unter die Zahl der Heili-gen aufgenommen und die Feier ihres Angedenkens auf den vierzehnten Mrz jedes Jahres festgesetzt. B. N?ort- und Sacherklrungen. I. Westflisch: Die Westfalen bildeten einen Teil des Sachsenvolkes; ihre Wohnsitze reichten stlich beinahe bis zur Weser und westlich beinahe bis an den Rhein. Widukind: Der Fhrer der Sachsen im Kampfe gegen Karl den Groen. Deshalb wurde er Herzog genannt. Zu seiner Zeit war der Herzog bei den Sachsen eben nur Anfhrer im Kriege. Die herzogliche Gewalt dauerte deshalb nur fr die Zeit des Krieges. Spter zur Zeit Heinrichs I. war der Herzog auch im Frieden das Haupt des Volksstammes; sein Amt war damit ein lebenslngliches geworden. Benediktinerinnen'. Frhzeitig
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