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1. Geschichte - S. 6

1888 - Breslau : Hirt
6 Hoffmeyer, Geschichte. wren sie Knechte. Er lie Rutenbndel und Beile vor sich hertragen, zum Zeichen, da er Macht habe, sie zchtigen und tten zu lassen. Whrend bisher die Deutschen selbst und zwar ohne geschriebene Gesetze ihre Streitig-feiten geschlichtet hatten, richtete sie jetzt der Rmer in rmischer Sprache und nach rmischen Gesetzen und verurteilte sie oft zu entehrenden Strafen, zu Ru-tenstreichen oder gar zum Tode durch das Beil. Dazu legte Varus den Deutschen drckende Abgaben auf, von denen er den grten Teil fr sich behielt. o. Hermann. Solche Knechtschaft wurde den Deutschen unertrglich; keiner aber fhlte diese Schmach mit grerem Unwillen als Hermann, ein junger Fürst der Cherusker, die um den Harz wohnten. Um die Kriegskunst zu erlernen, hatte er. wie so viele deutsche Jnglinge, im rmischen Heere gedient, und die Rmer hatten den edlen Frstensohn mit Ehren und Wrden berhuft. Aber sein Herz war deutsch geblieben. Auch jetzt noch lebte er in der Nhe des Barns. Dieser hielt ihn fr einen römisch Gesinnten und schenkte ihm sein Vertrauen; um so leichter erkannte Hermann die bsen Absichten des Statthalters und die Gefahr, welche der deutschen Freiheit drohte, und er beschlo, sein Vaterland zu retten. Aber leicht war diese Aufgabe nicht. Die Deutschen waren wohl krftiger und tapferer, als die schon entarteten Rmer; aber diese hatten befestigte Kriegslager und waren in der Kriegskunst gebter. Noch schlimmer war es, da die Deutschen sich einem gemeinsamen Oberbefehle nicht unterordnen wollten, und da mehrere deutsche Fürsten es mit den Rmern hielten. Dennoch verzagte Hermann nicht. Er gewann zunchst heimlich die meisten Edlen der Cherusker fr fein Vorhaben, dann auch die benachbarten Stmme. Ein verrterischer deutscher Fürst warnte Varus vor Hermann; aber der sorglose Statthalter glaubte ihm nicht oder verachtete sie. (1- Die Schlacht im Teutoburger Walde. Varus sa ruhig in seinem Kriegslager an der Weser. Da erhielt er pltzlich die Nachricht, da ein fern wohnender deutscher Volksstamm sich erhoben habe. Sofort brach Varus auf, um denselben zu unterdrcken; die deutschen Fürsten, die bei ihm waren, entlie er. damit sie ihm ihre Scharen zufhrten. Nun rief Hermann alle Verschworenen zu den Waffen, und die Begeisterung fr den Freiheitskampf ri alle mit sich fort; selbst die Rmerfteunde muten folgen. Varus nahm seinen Weg durch den Teutoburger Wald. Ohne Ordnung, wie im Freundeslande, zogen die Rmer daher; jeder Legion folgte ein langer Zug von Troknechten und Gepckwagen. Durch anhaltenden Regen wurden die schlechten Wege noch schlpfriger; in den Wipfeln der Bume heulte der Sturm und warf mchtige ste auf die Rmer herab. Immer schwieriger wurde den schwer bewaffneten rmischen Kriegern das Vorwrtsschreiten; da schien den Deutschen der Augenblick gekommen, das verhate Rmerjoch abzuwerfen. Unter Hermanns Fhrung fallen sie von allen Seiten der die entsetzten Rmer her. Den ganzen Tag wird gestritten; am Abend gelingt es den Rmern noch, einen freien Platz zu gewinnen und ein Lager aufzuschlagen. Am nchsten Morgen verbrennen sie alles entbehrliche Gepck und ziehen durch den unwegsamen Wald weiter. Aber das Unwetter hat noch nicht nachgelassen; die Bogensehnen erschlaffen; dabei dauert der ungestme An-griff der Deutschen von allen Seiten fort. Doch noch einmal gelingt es den Rmern, fr die Nacht ein festes Lager zu errichten; als sie aber am dritten
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