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1. Von der Urzeit bis zur Städtegründung - S. 149

1912 - Leipzig : Wunderlich
149 Nachwort. Den Geschichtsunterricht erziehlich zu gestalten, ist keine leichte Aufgabe. Die Schwierigkeit liegt vor allem darin, da die Geschichte nicht nach einem Erziehungssysteme arbeitet. Am besten er-sehen wir das aus dem Unterrichte in der biblischen Geschichte, weil der nach der erziehlichen Seite hin unter allen Unterrichtsfchern am meisten ausgebaut worden ist. Prfen Sie einmal, wie durcheinander-geworfen die sittlichen und auch religisen Momente nach unserm Lehr-plane in der biblischen Geschichte sind! Heute Hflichkeit und morgen Betrug, Liebe und Ha, Barmherzigkeit und Roheit, je nach der Ge-schichte, die gerade dran ist. Das ist ein Tohuwabohu, das auer-stnde ist, feste Moral zu grnden! Wie soll ein Kind in seinem Denken, Fhlen, Wollen und Handeln da einmal zur Ruhe, zum vollen Aus- und Einleben, zum Gensse am Guten kommen! Eins hetzt das andre. In geistiger Forderung geht man vom Einfachen zum Zusammengesetzten, vom Nahen zum Fernen, vom Leichten zum Schweren: sollte man das nicht vielmehr tun im Fhlen, Wollen und Handeln? Die erziehlichen Momente mssen deshalb in den Unterklassen die einfachsten, die es gibt, sein. Wie wird z. B. Hflichkeit geschtzt in allem Verkehre mit unfern Mitmenschen, und was bringt unser Straenkind davon mit ins Schulleben? Da wird ermahnt: Du sollst hflich sein, nehmt eure Mtze ab vor erwachsenen Leuten, vor einem grauen Haupte sollst du aufstehen und die Alten ehren," und mit welchem Erfolge? Solche gelegentliche Mahnungen sind zu nichts ntze. Allein die sorgsame bung, die Angewhnung kann hier die Tat zeitigen. Da wird langes und breites im vierten Gebote gelehrt, die Eltern zu lieben und zu ehren; die Lehre tut's nicht, nur das Beispiel und die bung. So mu denn auch aus dem Geschichtsunterrichte die volle, fak-tische Bettigung als Resultat herauskommen. Es kommt nicht darauf an, vieles aus der Geschichte fr die Erziehung zu erarbeiten und da-durch die schwachen Krfte des Kindes zu zersplittern, sondern es kommt alles darauf an, einfache fr das Kind praktisch ausfhr-bare Mglichkeiten zu erzielen. Zum Staatsbrger soll die Geschichte das Kind und damit das Volk erziehen, zum praktischen, bewuten Staatsbrger, nun fo pflege man die allereinfachste Form des Staats-brgertnmes, das Familienleben. Alles fr die Familie, alles Fhlen, alles Wollen, alles Handeln fr die Familie. Hier liegt die starke Wurzel deutschen Empfindens, deutscher Kraft und deutschen Handelns. Wie schlimm ist's hiermit doch oft bestellt in unserm deutschen Familienleben (S. 12 u. 150)! Wie so viele deutscher Mtter und Vter Seorg-Eckert-Institut fr internatioviale Sch u! b u c',: j roch ung Braunsd. v.'3ig Schulbuc: bibliothek
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