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1. Das Neunzehnte Jahrhundert - S. 123

1900 - Hamburg : Boysen
— 123 — des Prinzen Friedrich Karl gestellt, so dass dieser Feldherr jetzt über zwei Armeen verfügte. Der andere Teil wurde als vierte Armee bezeichnet und fand einen Führer in dem Kronprinzen von Sachsen. Die erste und zweite Armee blieben vor Metz liegen, um die eingeschlossenen Franzosen zur Ergebung zu zwingen. Die dritte und vierte Armee sollten Mac Mahon verfolgen. Mac Mahon wollte sich mit seinen Truppen bis nach Paris zurückziehen und erst vor den Mauern der Hauptstadt die Entscheidungsschlacht wagen. Da jedoch die französische Regierung, von solchem Zurückweichen das Schlimmste für die Herrschaft Napoleons fürchtete, erhielt Mac Mahon vom Kriegsminister den gemessenen Befehl, er solle sich mit Bazaine zu vereinigen suchen, und Mac Mahon wich infolge dieser Weisung nach Norden aus, um den Feind zu umgehen. Als die Deutschen durch ausgesandte Reiterscharen vom Ausweichen Mac Mahons nach Norden Kenntnis erhielten, konnten sie sich sagen, dass Mac Mahon eine Vereinigung mit Bazaine anstrebte,, und diese Vereinigung mussten sie verhindern. Glücklich gelang es, die bisherige Marschrichtung zu ändern und den Rechtsabmarsch auszuführen. Nun marschierten die Deutschen von Süden nach Norden, standen also mit breiter Front der rechten Flanke der Franzosen gegenüber. Dadurch wurde Mac Mahon verhindert, seinen Marsch nach Osten fortzusetzen, und die Deutschen konnten hoffen, den feindlichen Feldherrn zum Entscheidungskampf unter den für ihn ungünstigsten Verhältnissen zu zwingen. Bei Beaumont erlitt ein Teil der Franzosen eine empfindliche Niederlage, und der geschlagene Feind wurde nordwärts über die Maas geworfen. Hinter der Maas suchte Mac Mahon auch mit den übrigen Truppen Schutz, welche durch Hin- und Hermärsche, durch mangelhafte Verpflegung und durch das Drängen der Gegner erschöpft und entmutigt waren. Bei der Festung Sedan sammelte er seine Scharen. Dort aber wurden die Franzosen, bei denen sich auch der Kaiser befand, von den Deutschen eingeholt, in einen Kampf verwickelt und während der Schlacht vollständig umzingelt. Vielleicht hätten die Franzosen, als der furchtbare Eisenring noch nicht geschlossen war, im Nordwesten entweichen können-, nachher war es zu spät. Früh morgens schon wurde Mac Mahon von einem Granatsplitter verwundet, er übergab den Befehl dem General Ducrot, während auf einem ändern Teile des Schlachtfeldes der General Wimpffen, der im geheimen vom Kriegsminister zum Nachfolger Mac Mahons ernannt war, die Führung beanspruchte. Ducrot war für den Rückzug nach Nordwesten, Wimpffen dagegen für einen Durchbruch nach Südosten und für die Vereinigung mit Bazaine. Die Befehle der Generale widersprachen sich also, und bis endlich Ducrot von der Vollmacht Wimpffens Kenntniss erlangt hatte, war viel Zeit durch unnützes Hin- und Herziehen vergeudet. Weder an ein Durchbrechen der Feinde, noch an Flucht war jetzt noch zu denken. Als Wimpffen erkannte, dass die Schlacht verloren sei. bat er den Kaiser, der vom Schlachtfeld in die Stadt zurückgekehrt
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