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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 147

1906 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. Ii. 147 5. Die Angriffskriege der Slawen. 84. Der Krieg des Knigs Ladislaus Jagello gegen den Deutschen Orden. Nachdem um 1370 der Deutsche Orden seine hchste Blte er-reicht hatte, begann sein Verfall. Als nmlich auch die Litauer das Christentum annahmen, konnte er dem Hauptzweck, dem er ursprnglich gedient hatte, der Bekmpfung der Unglubigen, nicht mehr leben. Er wandte sich der Hebung der wirtschaftlichen Kultur seines Staats zu. Infolge der Abgaben, die er von den Unterworfenen erhielt, und des ihm vom Papste verliehenen Privilegiums, mit seinen berschssen an Landesprodukten Handel treiben zu drfen, wuchs fein Reichtum be-deutend. Fr die Zucht unter den Brdern lag darin kein Vorteil. Sie lie sehr bald nach, und der Ordensritter, einst wegen seines harten und entsagungsvollen Kampfes gegen die Unglubigen ein leuchtendes Vorbild fr den deutschen Adel, wurde wegen seines ausschweifenden Lebens berchtigt. Der landsssige Adel war erbittert, weil er an der Regierung des Landes keinen Anteil geno und der Orden seine Shne nicht aufnahm. Ebenso empfanden die Städte den Ausschlu von Re-gierungsangelegenheiten schmerzlich. Die Danziger aber waren auer-dem darber erbittert, da der Orden mit solchen Produkten, mit denen sie selbst hauptschlich Handel trieben, Getreide, Holz, Bienenwachs u. a., auf den auswrtigen Mrkten mit ihnen in Wettbewerb trat. Die Un-Zufriedenheit mit dem Ordensregiment bestimmte die Ritterschaft, sich zu einem geheimen Bunde, dem Eidechsenbunde, zusammenzutun und mit dem König von Polen Fhlung zu suchen. Als der Grofrst Ladislaus Jagello von Litauen durch feine Vermhlung mit der Erbin von Polen beide Reiche vereinigte, sah sich der Orden von dieser aufstrebenden Macht umklammert und be-droht. Um die Neumark, die Jost von Mhren zum Verkauf anbot, bewarben sich Ladislaus und der Orden. Der Hochmeister brachte sie schlielich an sich, da er ihrer notwendig bedurfte, um sich die Verbin-dung mit dem Reiche zu erhalten. Im Jahre 1410 kam die lange be-stehende Feindschaft im offenen Kriege zum Ausbruch. Bei Tannen-berg wurde der Hochmeister vollstndig geschlagen. Die meisten Ordens-brgen wurden dem König bergeben, nur die Marienburg wurde durch den Komtur Heinrich von Plauen gerettet. Im ersten Thorner Frieden erhielt der Orden noch einmal das verlorene Land zurck. Da aber die von dem Hochmeister Heinrich von Plauen geplanten Reformen der Ordensverfassung nicht durchgefhrt wurden, wuchs die Unzu-friedenheit der Untergebenen mit dem Orden, und in der Mitte des Jahr-Hunderts brach ein langjhriger Krieg in Preußen aus. Polen mischte sich darein und erhielt im zweiten Thorner Frieden die reiche Weichselniederung und Ermeland, dem Orden blieb der rmere Osten. 9*
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