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1. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ende der Französischen Revolution - S. 46

1905 - Hamburg : Boysen
— 46 — Heere ergab sich, daß das Offizierkorps sich durch vornehmen Sinn und vornehme Haltung auszeichnen mußte. Alle unfähigen und zweideutigen Elemente wurden nach Möglichkeit allmählich beseitigt. Immer mehr wurde es Brauch, daß in der preußischen Armee der preußische Adel diente. Keineswegs tat er dies immer infolge eigener Neigung. Der Dienst in auswärtigen Heeren war zumeist leichter und lohnender und wurde daher häufig dem Dienste in der heimischen Armee vorgezogen. Aber der König verstand es, mit mehr oder minder sanftem Zwange seine Edelleute an ihre Pflicht zu erinnern, und noch in der Regierungszeit Friedrich Wilhelms ist es dahin gekommen, daß es wenig preußische Adelsfamilien gab, von denen nicht ein Mitglied oder mehrere dem Offizierstande angehörten. Auf die Einzelheiten der Heeresausbildung geht das Buch nicht ein. Die peinliche Genauigkeit im Dienste, die unerbittliche Disziplin, die Härte der militärischen Strafen erregten bei den Zeitgenossen Friedrich Wilhelms I. hier Bewunderung, dort Abscheu; ja man sah auch woh§ mit spöttischer Geringschätzung auf diese preußische Armee herab. Der König selbst und neben ihm sein erfahrungsreicher Freund Leopold von Dessau nahmen an der Kleinarbeit des täglichen Dienstes den regsten persönlichen Anteil. In den beiden Modellregimentern, dem des Königs in Potsdam und dem Leopolds von Dessau in Halle, wurden alle Fortschritte, die man kennen lernte (eiserner Ladestock, verbessertes Bajonett, Gleichtritt, Geschwindfeuer), zuerst geübt, und von dort aus wurden sie dann, wenn sie sich bewährt hatten, auf das ganze Heer übertragen. Nach Erdmannsdörffer.
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