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1. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 8

1892 - Breslau : Goerlich
Von auen und innen angegriffen, mute der Orden zuletzt unterliegen. West-preuen wurde an Wen abgetreten, Ostpreuen blieb zwar dem Orden, aber der Hochmeister war vom Könige von Polen abhngig. Das Land war durch die langen Kriege schrecklich verwstet, und die Bewohner waren verarmt e Preußen wird ein weltlicher Staat. Einer der Hochmeister, 'Albrecht von Brandenburg, war mtt Luther bekannt geworden. Er trat zu dessen Lehre der und erklarte das Herzogtum Preußen fr einen weltlichen Staat. Ein groer Teil der Bewohner nahm gleichfalls die lutherische Lehre an; die meisten Ordens-ntter^aber verkeen das Land. Das Geschlecht Albrechts herrschte nicht lange' sein Aohn wurde bldsinnig und starb kinderlos. Das Land fiel an die Kurfrsten von Brandenburg, die schon frher ihre Anrechte gesichert hatten. H. Georg Wilhelm. (16191640.) Der dreiigjhrige Krieg. Wahlspruch: Anfang, bedenk' das Cnde. Der Nachfolger Johann Sigismunds war Georg Wilhelm (16191640). Wahrend ferner ganzen Regierungszeit wtete in Deutschland der dreiigjhrige Krteg, der unser Vaterland an den Rand des Verderbens brachte und dessen Folgen durch lnger als 200 Jahre fhlbar waren. _ 1. und Verlauf des Krieges. Die Ursache des dreiigjhrigen Krieges war die Feindschaft zwischen den Katholiken und Protestanten in Deutsch-land. Sowohl die evangelischen als die katholischen Fürsten hatten sich zu gegen-fettiger Untersttzung unter einander verbndet, und es bedurfte nur eines An-lasses, um die Feindseligkeit zum offenen Ausbruch zu bringen. Diese Veranlassung gab die Emprung der bhmischen Protestanten gegen den deutschen Kaiser im Jahre 1618. (Vergl. S. 81). Anfangs wurde der Krieg in Bhmen gefhrt, und dieser Abschnitt heit der bhmisch-deutsche Krieg; dann kamen die Dnen nach Deutsch-land, und es entstand der dnisch-deutfche Krieg; spter setzten die Schweden den Krieg fort, weshalb man ihn den schwedisch-deutschen Krieg nennt; zuletzt erschienen die Franzosen auf dem Kampfplatze, und dieser Abschnitt heit der sratv zsisch-deutsche Krieg. 2. Soldaten und Heere. Brandenburg litt in diesem Kriege entsetzlich. Beim Ausbruche desselben hatte der Kurfürst fast gar feine Kriegsmacht, denn Soldaten in unserem Sinne gab es nicht. Entstand ein Krieg in damaliger Zeit, so lie der Fürst bekannt machen, da er Soldaten brauche; dann meldete sich, wer sonst nichts treiben konnte oder wollte als das Kriegshandwerk, erhielt ein Handgeld und monatlichen Sold und wurde Soldat. Diese Sldner fochten nicht aus Liebe zum Vaterlande, nicht aus Gehorsam gegen ihren Fürsten, sondern aus Gewinnsucht. _ Sie wollten viel Geld zusammenraffen, um recht viel verschwenden zu knnen; die Offiziere gingen ihnen in diesem Bestreben voran. Daher wurde jedes Land, wohin ein Heer kam, furchtbar verwstet. 3. Leiden des Kandes. Im Laufe des Krieges lie zwar Kurfürst Georg Wilhelm einige Regimenter Soldaten anwerben, allein diese waren viel zu schwach, um das Land vor dem Feinde zu schtzen. Die Heere des Kaisers zogen durch das Land und erpreten ungeheure Summen; dann kam der Schwedenknig und erzwang den Durchzug; aus Rache hierfr verwstete das kaiserliche Heer das Land, und in den letzten Jahren hausten die Schweden schlimmer als Ruber-banden. Wehe der Stadt und dem Dorfe, wohin diese zgellosen Soldaten kamen; ihnen war nichts heilig. Der Kirchenschmuck ist unter gotteslsterlichen Reden weggeraubt, ein Brger an den untersten Knauf der Kanzel aufgeknpft worden; faules Wasser, was sie am unreinsten bekommen konnten, wurde den Leuten ein-geschttet. Anderen haben sie mit Daumschrauben und eisernen Stcken die Hnde round gepret, Mnnern die Brte abgebrannt, einige alte Frauen und Mannsleute in den Backofen gesteckt oder in den Rauchfngen aufgehangen und in den Brunnen gesenkt, noch andere haben sie bei den Haaren aufgehngt und sich qulen lassen, bis sie ganz schwarz gewesen." So schildert ein Zeitgenosse die Frevelthaten der Soldaten. Georg Wilhelm erlebte das Ende des Krieges nicht; er starb im Jahre 1640. Ihm folgte der eigentliche Begrnder des preuischen Staates, der groe Kurfürst.
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