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1. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 44

1892 - Breslau : Goerlich
X. Kaiser Wilhelm I. (1861-9. Mrz 1888.) Wahlspruch: Gott mit uns. 1. Kaiser Wilhelms Jugend bis zum Schlu der Befreiungskriege. a. Geburt und Eltern. Kaiser Wilhelm I. war der zweite Sohn König Friedrich Wilhelms Iii. und der Knigin Luise und wurde am 22. Mrz 1797 geboren. Die erste Jugendzeit verlebte er sehr glcklich, denn die kniglichen Eltern erzogen ihre Kinder mit groer Liebe. Die Knigin Luise schrieb in einem Briefe an ihren Vater: Meine Sorgfalt ist meinen Kindern gewidmet fr und fr, und ich bitte Gott tglich, da er sie segnen und seinen guten Geist nicht von ihnen nehmen mge." Prinz Wilhelm war als Kind sehr schwchlich, deshalb wachte seine Mutter mit besonderer Sorgfalt der ihn. b. Preuens Unglck. Als Prinz Wilhelm 9 Jahre alt war, wurde die ganze knigliche Familie von groem Unglck betroffen. Das preuische Heer wurde bei Jena und Auerstdt fast vernichtet, die Festungen fielen in die Hnde der Feinde, Napoleon drang nach Berlin vor. Der König hatte seine Hauptstadt verlassen; seine Gemahlin war mit den Kindern nach Knigsberg geflohen. Aber im nchsten Jahre drangen die Franzosen bis Knigsberg vor. Die Knigin, noch krank am Nervenfieber, flchtete nach Memel. Nach den unglcklichen Kmpfen bei Preuisch-Eylau und Friedland mute Friedrich Wilhelm Iii. den Frieden zu Tilsit schlieen. Preußen verlor die Hlfte seines Gebiets, mute 140 Millionen Mark Kriegskosten zahlen und fr die Unterhaltung von 150 000 Mann Franzosen monatlich drei Viertel Millionen Mark aufbringen. Die knigliche Familie blieb in Memel. Damals schrieb Luise an ihren Vater: Fr unsere Kinder mag es gut sein, da sie die ernste Seite des Lebens kennen lernen." c. Tod der Knigin Luise. Im Jahre 1810 traf den Prinzen der groe Schmerz, seine geliebte Mutter, die Knigin Luise, zu verlieren. Der Prinz hat ihr Andenken in Ehren gehalten, so lange er lebte. d. Teilnahme an den Befreiungskriegen. Als sich das preuische Volk gegen die franzsischen Bedrcker erhob, wre Prinz Wilhelm gern schon am Anfange des Krieges mit ins Feld gezogen. Er war aber noch nicht krftig genug, daher erlaubte es ihm sein Vater nicht. Erst im Jahre 1814 durfte er am Kampfe teilnehmen. Die Preußen waren damals in Frankreich ein-gerckt. Bei Bar sur Aube hatten sich die franzsischen Soldaten auf einem Berge aufgestellt, Grben gezogen und Wlle aufgeworfen. Aus dieser sicheren Stellung schssen sie auf ihre Feinde. Aber diese gingen mutig vor. Be-sonders tapfer zeigte sich ein russisches Regiment. König Friedrich Wilhelm Iii. wollte gern den Namen dieses Regimentes wissen. Er sagte daher zum Prinzen Wilhelm: Reite hinab und erkundige Dich, welches Regiment so tapfer kmpft!" Der Prinz gehorchte sogleich. Rechts und links flogen die Kugeln um ihn; aber er achtete gar nicht darauf. Er ritt zu dem Regiments, fragte nach dem Namen und ritt dann kaltbltig zu seinem Vater zurck. Zum Lohne fr diese Tapferkeit erhielt er das eiserne Kreuz" und einen russischen Orden. Diese Orden hat er zeitlebens besonders hoch geschtzt. Im Jahre 1814 zog Prinz Wilhelm mit den Truppen der Verbndeten in Paris ein.
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