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1. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 90

1892 - Breslau : Goerlich
Wobnungen bauen. Wohnsttten, Vieh und Ackergerte waren das Besitztum des einzelnen; der Grund und Boden gehrte wahrscheinlich zuerst dem ganzen Stamme gemeinsam und jeder Familie wurde jhrlich ein Stck Land zum Anbau zugewiesen. Aber auf diese Weise konnte der Acker nicht gut bebaut werden und nur wenige Leute ernhren. Daher wurde spter auch der Grund und Boden Eigentum des einzelnen (Privateigentum). In Deutschland mag das ungefhr zur Zeit Christi geschehen sein. Fr- Entstehung der Handwerke (Arbeitsteilung). Durch lange Zeit wurden fast alle Gter, deren eine Familie bedurfte, von ihr selbst erzeugt; auch heute ist es noch so bei vielen wilden Vlkern. Bei den Indianern besorgt der Mann das Jagen und Fischen, die Verfertigung der Waffen und Boote; die Frauen mssen das Wild zubereiten, Holz holen, Felle gerben, Kleider nhen, die Zelte bauen und erhalten. Bei unsern Vorfahren schtzte der Mann seine Angehrigen im Kriege und auf der Jagd, die Frau bereitete die Kleider und die Nahrung, die Knechte (Sklaven) bearbeiteten den Acker, bauten Huser und fertigten Waffen, Haus- und Ackergert. Spter bernahm ein einzelner, besonders geschickter Mann die An-fertigung von Waffen und Schmucksachen, ein anderer bearbeitete das Leder, andere frbten die Stoffe und verarbeiteten' sie zu Kleidern, und je mehr man Stein-bauten auffhrte, um so mehr muten besondere Arbeiter hierbei thtig sein. So kam es nach und nach zur Arbeitsteilung, und es entstanden die Handwerke. Da jeder Handwerker nur eine Beschftigung hatte, wurden die Waren besser und schneller hergestellt, auch wurden jetzt viele Verbesserungen in den Werkzeugen und bei der Herstellung der Waren erfunden. Die Handwerker derselben Art vereinigten sich in Deutschland zu Znften, und das Handwerk gelangte zu hoher Blte. (In Deutschland vom 9. Jahrhundert n. Chr. an.) h. Der Handel. Das Geld. Schon in frhester Zeit hatte der eine berflu an Gtern, z. B. an Nahrungsmitteln, dagegen brauchte er Felle; bei einem andern verhielt es sich entgegengesetzt. Beide tauschten nun ihren berflu aus. Ein solcher Handel heit Tauschhandel. Bei Hirtenvlkern bestimmte man den Wert von Nahrungsmitteln, Kleidern, Waffen, Schmucksachen meist nach Vieh; eine goldene Rstung galt 100 Rinder, eine bronzene 9 Rinder. Als man aber Gold und Silber in greren Mengen fand und bearbeiten lernte, bestimmte man den Wert einer Ware nach Gold und Silber, und das Geld wurde das allgemeine Taufchmittel. Manche Leute beschftigten sich nur damit, Waren gegen Geld und dieses wieder gegen Waren auszutauschen, sie brachten auslndische Gter (Wein, Schmucksachen) nach Deutschland und fhrten einheimische (Bernstein, Felle) aus. So entstand der Handelsstand. i. Die Einwirkung des Christentums. Sorge fr das Seelenheil. 1. Die heidnischen Völker verachteten die Arbeit. Der freie Mann arbeitete nicht, sondern der Sklave mute die Arbeit thun. Das Beispiel Christi und der Apostel lehrte die Menschen die Arbeit achten. Alle Menschen sollen arbeiten; wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen". 2. Die Heiden betrachteten die Sklaven als eine Ware, die man kaufen und verkaufen, nach Belieben peinigen und tten konnte. Das Christentum dagegen lebrt, da vor Gott alle Menschen gleich sind und da auch der Sklave ein Kind Gottes ist. Daher wurden die Sklaven zunchst menschlicher behandelt, und allmhlich hrte die Sklaverei bei den christlichen Vlkern ganz auf. 3. Das Christentum lehrt den Menschen, da er den Nchsten lieben und die irdischen Gter nur als ein von Gott gegebenes Pfand betrachten foll. Daher entstanden viele Einrichtungen zum Besten der Armen, Kranken und nwissenden. 4. Das Christentum lehrte die Menschen, das irdische Leben nur als Vor-stufe zum ewigen Leben zu betrachten. Daher entstanden berall Kirchen und Klster, und Geistliche sorgten fr das Seelenheil der Menschen. k. Die Neuzeit 1. Sorge fr Bildung. So lange die Bcher nur geschrieben wurden, konnten nur wenige Leute lesen und schreiben lernen und eine hhere Bildung er-langen. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst wurden allmhlich die Bcher so billig, da alle Leute solche kaufen konnten. In allen deutschen Lndern entftanben jetzt Volksschulen, und die Zahl der hheren Schulen (Gymnasien, Real-
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