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1. Neuzeit - S. 2

1913 - Landshut : Hochneder
vermischte er das Quecksilber mit Schwefel und Salpeter, verschloß das Gemenge in einem kupfernen Topfe, stellte diesen in ein heftiges Feuer und erschrak, als das Gefäß unter dem fürchterlichsten Krachen zersprengt wurde. Durch dieses Ereignis aufmerksam geworden, experimentierte Berthold Schwarz weiter. Er band Metallgefäße mit Eisen und wiederholte die Prozedur. Sie zerrissen und schlugen die Wände des Laboratoriums in Stücke. Da Schwarz das sah, machte er die durch einen Zufall erfundenen Gefäße zu dem, was wir jetzt eigentlich Büchsen nennen und da er seine Erfindung von Tag zu Tag verbesserte, so kam es, daß sie alle früheren Experimente übertraf." Nach einer anderen Überlieferung wollte Schwarz Goldfarben bereiten aus Salpeter, Schwefel, Blei und Öl. Beim Glühen habe die Mischung das metallene Gefäß zersprengt und da dies wiederholt geschehen sei, habe er Blei und Öl weggelassen, Kohle dazugesetzt und versucht Steine mit der Mischung zu werfen. Ii. Wie man die Lchleuderkrasl des Pulvers für neue Kriegswaffen dienstbar machte. (Nach De mm in.» 1. Die Kanonen. Die ältesten Geschütze großen Kalibers, plumpe, mörserartige Feuerschlüude^) aus geschmiedeten Eisenstäben, waren wie die Dauben eines Fasses aneinander gefügt und durch Reifen verbunden. Um den hinausgeworfenen Steinen und Steinkugeln mehr Kraft und ihrem Fluge mehr Treffsicherheit zu geben, verlängerte man im 15. Jahrhundert den Mörser zu einem Rohr mit kleinerem Kaliber. So entstanden die Kanonen, die auf einem dicken Blocke lagen und daher gar nicht oder nur schwer zu bewegen waren.2) Je mehr man aber den Wert der neuen Waffe erkannte, desto mehr war man bestrebt, die Feuerrohre immer leichter zu machen. Sie wurden jetzt aus Gußeisen oder Bronze hergestellt und um den Schuß nach jeder Richtung hin lenken zu können, auf bewegliche mit Rädern und Richtstangen versehene Lafetten gebracht. Wegen ihrer langen und dünnen Läufe hießen sie Feldschlangen. Aus dieser Zeit stammen auch die Orgelgeschütze oder Totenorgeln, die aus einer Anzahl (bis zu 40) Kanonen kleinen Kalibers bestanden, deren Läufe untereinander verbunden auf einem Gestell ruhten und zu gleicher *) Den größten dieser Art besitzt das Zeughaus in Wien; er hat einen Durchmesser von 1,1 m und eine Länge von 2,5 m. 2) Tie schweren Geschützrohre, welche Steine bis zu 3 Zentner schleuderten, erhielten eigene Namen z. B. Nachtigall, Singerin, Schärpe Grete usw. Sie wurden zur Reise auf starke Wagen gelegt und ihre „Wiegen", worauf man sie im Felde bettete, sowie das zur Handhabung notwendige Material auf besonderen Wagen nachgefahren. Die Nürnberger „Kriemhilde" erforderte zum Transporte 10 Wagen mit 56 Pferden: 1 Wagen mit 12 Pferden für das Geschützrohr, 1 Wagen mit 16 Pferden für ihre Wiege, 1 Wagen mit 4 Pferden zu Haspel, Stock, Seilen, Hebezeug, 4 Wagen (jeder zu 11 Büchsensteinen) mit 4 Pferden usw
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