Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuzeit - S. 38

1913 - Landshut : Hochneder
— 38 — eines von Kaiser Rudolf erlassenen „Majestätsbriefes" *) und eines Wischen den katholischen und protestantischen Ständen abgeschlossenen „Vergleiches" bald erbitterte Streitigkeiten. Kein Ereignis in dem böhmischen Drama aber hat eine größere Erregung wachgerufen als die Sperrung der protestantischen Kirche in Braunau und das Einreißen jener in Ktostergrab. Die Erbitterung der protestantischen Bevölkerung gegen die Habsburgische Regierung hatte den äußersten Grad erreicht und machte sie jeder Tat fähig, durch welche die bestehenden Verhältnisse gestürzt werden konnten. Der Bruch sollte mit der Ermordung der Statthalter beginnen, die man für die eigentlichen Urheber der Bedrückungen hielt. Die bewaffneten Protestanten drangen in deu Sitzungssaal der Statthalter und warfen sie zum Fenster hinaus. Die böhmischen Stände aber warben unter dem Oberbefehle des Grafen von Thnrn ein Heer und übertrugen nach dem Tode des Kaisers Matthias die böhmische Krone dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz.2) Das neue Reichsoberhaupt sah, daß seine Rettung3; nur bei seinem Jugendfreund, dem Herzog Maximilian von Bayern liege. Darum schloß er mit ihm einen Vertrag, laut dessen Maximilian dem Kaiser die Hilfe der Liga versprach. Der Kaiser verpflichtete sich zum Ersatz jeglichen Schadens, den sein Land erleide, sowie aller Unkosten. Mündlich versprach der Kaiser Maximilian überdies die Übertragung der 'pfälzischen Kurwürde. So brach der lang gefürchtete innere Krieg der Deutschen aus — anscheinend ein Kampf um die böhmische Krone, in Wahrheit eine Folge der religiösen Spaltung. Ii. Die Zeit der kaiserlichen Siege (1620—1630). 1. Wie der „Winterkönig" Krone und Land verlor. a) Die Entscheidung. Maximilian und die Liga hatten nach Kräften gerüstet und aus nah und fern ein so stattliches Heer zusammengebracht, wie Deutschland seit dem Schmalkaldischen Kriege kaum mehr gesehen. Es zählte 30000 Mann, darunter 7000 Bayern. Maximilian selbst führte den Oberbefehl. Das Ziel des Marsches bildete Prag. „Am 8. November (1620) trafen wir den Feind in einer starken Stellung bei Prag an. 1) Durch denselben gestattete Kaiser Rudolf allen Untertanen freie Religionsübung und den Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte den Bau von Kirchen. 2) Ferdinand, der zu Frankfurt a. M. zum deutschen Kaiser ausgerufen worden war, wurde des böhmischen Thrones verlustig erklärt. 3) Die Böhmen hatten inzwischen im Felde glückliche Fortschritte gemacht, die protestantischen Ungarn in Revolution versetzt und Kaiser Ferdinand durch Bedrohung Wiens zur Flucht über die Höhen des Gebirges nach Graz gezwungen. , | 4) Er hatte nur den Winter 1619/20 in Böhmen regiert.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer