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1. Neuzeit - S. 106

1913 - Landshut : Hochneder
— 106 — des Deutschen Reiches zu kämpfen". Bayern/) Württemberg, Baden, Hessen, Nassau schlossen sich ihm als Bundesgenossen an. Dem Reichstage zu Regensburg ließ er erklären, daß er unverzüglich jeder Macht den Krieg ankündige, welche sich gegen die Möglichkeit eines deutschen Staatenbundes erheben würde. Vom Heiligen Reiche war kein Widerstand zu fürchten. Der Regensburger Reichstag vertiefte sich soeben in die wichtigen Verhandlungen über die Eutiuer Gemeinweiden und füllte mit dieser Beratung die Galgenfrist, die ihm noch gegönnt war, würdig aus. Mit zermalmenden Schlägen traf Napoleon das österreichische Heer?) Am Jahrestage seiner Kaiserkrönung erfolgte bei Ällükrlitz <2. Dezember 1805) Österreichs völliger Zusammenbruch, der den Wiener Hof schon am 26. Dezember nötigte, die drückenden Bedingungen des Preßburger Friedens anzunehmen. In der Friedensurkunde wurde das Reich bereits mit dem Namen des deutschen Bundes bezeichnet. Ii. Wie die deutsche Dreiteilung entstaub. Nach der Niederwerfung Österreichs war es an der Zeit, den Gedanken der deutschen Dreiteilung ins Werk zu setzen. Zu Preßburg hatte Kaiser Franz versprochen, daß er „den Veränderungen, welche der Kaiser Napoleon im Deutschen Reiche einzuführen sür gut finden werde, sich nicht widersetzen wolle". Familienverbindungen mit deutschen Fürstenhäusern mußten die Einleitung zu der geplanten Umgestaltung Deutschlands bilden. Am 30. Dezember 1805 langte Napoleon in München an und schon wenige Wochen darauf wurde die Vermählung seines Stiefsohnes Eugen mit der anmutigen Prinzessin Amalie Auguste, der Tochter des neugeschaffenen Königs von Bayern, in höchstem Glanze gefeiert. Zugleich wurde die Vermählung von Napoleons Bruder Hieronymus mit der Prinzessin Katharina von Württemberg in Aussicht genommen, deren Vater ebenfalls durch den Preßburger Frieden die Königskrone erhalten hatte. Endlich wurde der badische Thronfolger Prinz Karl von Baden mit Stefanie Beanharuais, der Adoptivtochter Napoleons, verlobt. Also hielt die Familie Bonaparte ihren Einzug in die Reihen des hohen Adels deutscher Nation; der deutsche Fürstenstand erkannte die Gleichberechtigung der „vierten Dy- *) Der leitende Minister Montgelas verkannte keinen Augenblick, daß er von der Hofburg alles zu fürchten, von Bonaparte alles zu hoffen hatte. Rasch entschlossen trat er bald uach dem Luneviller Frieden an die Spitze der französischen Partei in Deutschland. s) Die Bayern hatten den Auftrag, den von Böhmen nahenden Erzherzog Ferdinand von einer Vereinigung mit der österreichischen Hauptarmee zurückzuhalten. Sie lösten diese Aufgabe iu bett Gefechten von Jglan (2. Dezember). ') Österreich erlitt einen Gebietsverlust von etwa 60000 qkm mit rund 3 Millionen Einwohnern. Größer war die Einbuße an politischem Ansehen: der Einfluß des Kaisers war fortan auf die Erblande und das Königreich Ungarn beschränkt.
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