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1. Neuzeit - S. 180

1913 - Landshut : Hochneder
— 180 — Ludwig I. U825—18*8). (Nach Heigel, Denk und Weiß.) 1. Ludwig I. ein arbeitseifriger Herrscher. Ludwig war ein ungemein arbeitseifriger, gewissenhafter Herrscher, der auch in der Cholerazeit (1837) nicht aus München wich. Er faßte das Königtum als göttliches Recht auf, vergaß aber über den Rechten nicht die Pflichten des Königs. Die Geschichte wird wenige Regenten aufweisen können, deren Tätigkeit mit der rastlosen Ludwigs in Vergleich zu ziehen wäre. Seine Arbeitskraft war erstaunlich. Schon vor Tagesanbruch begann er mit der Erledigung der Staatsgeschäfte. „Mein Licht ist immer das erste", bemerkte er einmal zu Graf Pocei, „wenn ich morgens auf den Max-Joseph-Platz hinaussehe; erst nach und nach kommen die Lichter in den Bürgerhäusern zum Vorschein und wenn die Beamten in die Bureaus gehen, habe ich schon alle Mappen durchgearbeitet." Auch auf Reisen erlitt diese Arbeit keine Unterbrechung. Den Staatsbetrieb kannte er so gut, daß man nicht mit Unrecht sagte: „Der König wäre jederzeit imstande die Geschäfte eines Ministers, Präsidenten oder Justizbeamten zu führen." Die Tausende von Randbemerkungen in den Ministerialakten zeugen von dem mannigfaltigen, selbständigen und gründlichen Wissen. 2. Ludwig I. ein kerndeutscher Fürst. Nicht laut genug anzuerkennen ist seine freimütige, echt deutschnationale Gesinnung, durch die er schon als 19 jähriger Fürstenjüngling hervorleuchtete. So äußerte er bei der Siegesfeier der Schlacht von Austerlitz in Straßburg: „Das sollte mir die teuerste Siegesfeier sein, wenn die Stadt, wo ich geboren bin, wieder eine deutsche Stadt würde." Er scheute sich nicht seinem Hasse gegen Napoleon auch öffentlich Ausdruck zu geben und in poetischen Worten zu deutscher Haltung herauszufordern. Mitten im tiefsten Niedergänge der Nation, nach der Schlacht bei Jena, dichtete er das markige Lied der Freiheit: „Auf, ihr Deutsche, auf und sprengt'die Ketten, die ein Korse euch hat angelegt... I"1) Schon damals machte er das Gelübde als König den Begründern und Trägern des deutschen Ruhmes einen Ehrentempel (Walhalla) zu bauen. Neidlos und begeistert pries er die Großtaten der Preußen im Befreiungskämpfe und mit Jubel folgte er den Siegen der Freiheitskämpfer. Wie sehr ihm die Pflege der nationalen Gesinnung Herzenssache war, das bekundet uns die Befreiungshalle, die mit ihrer beherzigenswerten Inschrift zum Andenken an x) Dieses Gebaren des Kronprinzen reizte den Zorn des Weltgebieters anss äußerste, so daß er drohte: „Dieser Prinz wird niemals auf den Thron steigen" und „Wer hindert mich diesen Prinzen füsilieren zu lassen?"
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