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1. Neuzeit - S. 232

1913 - Landshut : Hochneder
— 232 — gedrungen?) Von verschiedenen Truppenteilen wurden Kommando von 1 Offizier, 1 Fahnenträger und 2 Begleitern nach Versailles deputiert. Wo es irgendwie anging, mußten die Deputierten aus den mit dem Eisernen Kreuz dekorierten Offizieren und Mannschaften entnommen sein. Am Morgen des 18. Januars, eines Mittwochs, setzte sich kurz vor zehn Uhr der Zug der Ehrenwache und Fahnenträger in Marsch auf das Schloß zu, besetzte die Posten am Eingänge und im Saale und reihte die 57 Fahnen und 8 Standarten2) im flachen Halbkreise aus die Stufenbrücke. Um lli/4 Uhr versammelten sich sämtliche Offiziere und Beamte der Garnison, von Mannschaften alle nicht im Dienste befindlichen Besitzer des Eisernen Kreuzes, im Schloßhofe und vereinigten sich dort regimenterweise, die Infanterie nach der Nummer, dann Kavallerie, Artillerie, Pioniere, Train, Lazarett- und Sanitäts-Detachements. Sie nahmen den großen, hinteren Raum der Galerie ein und zwar so, daß die höchsten Würdenträger vornehmlich in der Nähe der Stufen standen. An der Fensterwand vom Eingänge bis zum Altar stand die Musik und daran anschließend näher an den Altar ein Sängerchor von Mannschaften. Die zweite Hälfte der Fensterwand vom Altar bis zum Hochtritt war den Abordnungen und Fahneneskorten zugewiesen „echte kriegerische Gestalten, die meisten im Vollbart". Um den Altar stellte sich die Geistlichkeit und dem Altar gegenüber blieb ein geräumiges Halbrund für die bei 40 Fürsten und Prinzen/) Generäle und Minister Um 12 Uhr verkündeten laute Hurrarufes die Ankunft des Königs, der im offenen, mit vier Rappen bespannten Wagen zwischen Kriegswagen und Proviantladungen den Weg nach dem Schlosse nahm. Der Kronprinz empfing ihn in der Säulenhalle und beim Eintritte in den Saal begrüßte ihn der Sängerchor mit dem Choral: „Jauchzet dem Herrn alle Welt!" Dann trat der Monarch in das Halbrund, dessen Flügelpunkte rechts der Kronprinz, links Bismarck einnahmen. 3. D i e F e st s e i e r. a) Gottesdienst. Die kirchliche Feier begann mit dem Choral: „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut!" Dann hielt der Hofprediger *) Am 15. Januar war an den Maler Anton Werner in Karlsruhe der telegraphische Ruf ergangen : „Se. Kgl. Hoheit der Kronprinz läßt Ihnen sagen, daß Sie hier etwas Ihres Pinsels Würdiges erleben würden, wenn Sie vor bent 18. Januar eintreffen könnten." Aber auf dem Wege wußte der Künstler noch nicht, was vorgehen sollte. 2) Das I. Bayerische Korps beteiligte sich mit 14 Fahnen und 2 Standarten, das Ii. mit 8 Fahnen. *) Darunter befanden sich die bayerischen Prinzen Luitpold, Leopold und Otto. *) Die ursprüngliche Absicht die Garnison Spalier bilden zu lassen, hatte man wegen des drohenden Ausfalles der Pariser Armee aufgegeben. Es waren nur dienstfreie Mannschaften, die ihren königlichen Herrn begrüßten.
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