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1. Präparationen für den Geschichts-Unterricht in der Volksschule - S. 246

1912 - Nürnberg : Korn
— 246 — Prinz Karl stellte sich mit dem bayerischen Heer bei Schweinfurt auf. Prinz Alexander dagegen versammelte die Armeen von Württemberg, Baden, Hessen und Nassau bei Frankfurt. Beide Prinzen wollten einander entgegenkommen und den Preußen den Übergang über den Main verwehren. Auch der König von Hannover zog mit seiner Armee dem Maine zu. Aber schnell schickte ihm König Wilhelm ein Heer nach; die Hannoveraner wurden bei Langensalza eingeholt und samt ihrem Könige gefangen genommen. Jetzt stellte sich das preußische Heer in die Mitte zwischen Schweinfurt und Frankfurt, damit beide Prinzen nicht zusammenkommen, konnten. Dann besiegten die Preußen zuerst den Prinzen Karl bei Kissingen und Hammelburg, so daß die Bayern von der Saale bis an den Main zurückflohen. Hierauf besiegten sie den Prinzen Alexander bei Aschaffenburg und vertrieben ihn aus Frankfurt. Nun konnten sich beide Prinzen zwar vereinigen; trotzdem wurden sie nochmal bei Würzburg geschlagen. Unterdessen war Benedek mit dem österreichischen und sächsischen Heere nach Böhmen gezogen, um Wien zu schützen. Bald stiegen die preußische Heere an drei Stellen vom Gebirge herab nach Böhmen, trieben die Österreicher zurück und trafen an der Elbe bei Königgrätz zusammen. Noch um Mitternacht beschloß König Wilhelm, am Morgen Benedek anzugreifen. Allein der Kronprinz war mit der zweiten Armee noch sechs Stunden entfernt; der König sandte einen Reiter fort, damit er eilig komme. Es war ein regnerischer Morgen, als die Schlacht begann. Wilhelm ritt mitten im Kugelregen herum. Vergebens warnten ihn seine Begleiter vor den feindlichen Kugeln. „Ich kann doch nicht davonreiten," entgegnete er, „wenn meine braven Soldaten im Feuer stehen!" Schon war es Mittag. Die Preußen waren ermüdet; trotzdem sprachen sie: „Nicht weiter zurück! Hier wollen wir sterben!" Immer sehnsüchtiger schaute der König nach jener Seite, woher der Kronprinz kommen mußte- Da sah er in der Ferne weiße Rauchwolken aufsteigen. Alle blickten nach jener Seite und jubelten: „Der Kronprinz ist da! Er greift den Feind auf der rechten Seite an!" Jetzt wurde Benedek besiegt und fein Heer ergriff die Flucht. Schon wollten die Preußen die Stadt Wien belagern; da sprach Kaiser Franz: „Auf meine Wiener lasse ich nicht schießen!" und schloß Frieden.
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