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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 13

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Ii. Die Zeit des Aainxfes Zwischen Heidentum und Lhristentu,n. 13 waren als Aufseher über kleinere Gebiete die Bischöfe untergeordnet, während die einfachen Priester oder Pfarrherren die einzelnen Gemeinden zu leiten hatten. Der Kirchenbann. Wer sich der kirchlichen Ordnung nicht fügte, erhielt Strafe von den Oberen der Kirche. Die schwerste Kirchenstrafe war der Bann. Wer damit bestraft ward, wurde vom Papst oder Bischof verflucht und aus aller kirchlichen Gemeinschaft verbannt oder ausgestoßen. Dann hieß es wohl: „Im Namen sämtlicher Bischöfe verbanne ich dich aus unserer heiligen Kirche Multerschoß und übergebe dich dem ewigen Fluche. Verflucht seist du zu Haus und auf dem Felde, auf offenem Heerweg, auf geheimem Pfade, im Walde, auf dem Gebirge und auf der See, im Tempel selbst und' vor dem Hochaltar! Und wie ich dieser Kerze brennend Licht auslösche und tilge mit des Mundes Hauch, so aus dem Buche des Lebens und der Gnade sollst du vertilget sein und ausgelöscht." 2. Die Klöster, a) Der Bau des Klosters. Sollte ein Kloster gebaut werden, so zogen Geistliche und Laien, die Ackerbau und Handwerk verstanden und die Kunst, mit Steinen zu bauen, an die fürs Kloster bestimmte Stätte. Gewöhnlich suchten sie den wilden Wald oder die feuchte Flußniederung auf, fällten die riesigen Waldbäume, legten Kalköfen an, brannten Ziegelsteine oder nahmen Bruchsteine aus den nahen Bergen. Inmitten des Raumes, der für das Kloster bestimmt war, bauten sie die Kirche, dicht daran die Wohnungen der Klosterleute, so daß die Gebäude «inen großen, rechteckigen Platz, den Klosterhof, umschlossen. Um den Hof lief eine Säulenhalle, der Kreuzgang. Neben dem Hauptgebäude errichteten die Bauleute die Schule des Klosters, eine Herberge für Gäste, ein Haus für Kranke und im weiteren Umkreise Arbeits- und Wirtschaftsgebäude: Mühle, Bäckerei, Brauerei, ein Werkhaus für Schuster, Sattler, Drechsler und Schmiede, wie auch Stallungen; und zwischen und neben den einzelnen Gebäuden wurden große Gärten für Gemüse, Obst und Heilkräuter angelegt. Oft standen schon nach Jahresfrist hohe Manern und Gebäude, wo vorher wilder Wald gewesen war. Die gelichteten Stellen des Waldes, die nicht als Bauplatz und Hofraum dienten, wurden durch die Klosterleute in Wiesen- und Ackerland verwandelt. b) Das Leben im Kloster. Die Bewohner des Klosters waren Mönche, Männer, die gelobt hatten, ihren Oberen stets zu gehorchen, nie zu heiraten und keine irdischen Güter zu haben. Die einen zogen hinaus als Priester in die Gemeinden, andere lehrten, andere trieben daheim in stiller Zelle Wissenschaften und Künste, schrieben ganze Bücher ab und studierten deren Inhalt, wieder andere schafften in Küche und Keller und noch andere sorgten für Garten und Acker. Gemeinsam aßen, gemeinsam schliefen sie, und gemeinsam gingen sie zum Gebete in die Kirche. Sie nannten sich untereinander Brüder; ihr Oberster war der Abt. Waren Arbeit und Dienstpflicht beendet, so wandelten die Klosterbrüder zur Erholung im Kreuzgang aus und ab. — Außer den Mönchsklöstern gab es auch Frauenklöster. Die Bewohnerinnen hießen Nonnen. Die Klosterschule. In der Schule "des Klosters lebten Jünglinge, die für den geistlichen Stand bestimmt waren. Auch sie führten ein klösterliches Leben. Gelehrte Mönche waren die Lehrer in den Klosterschulen. Lehrer und Schüler sprachen nicht deutsch, sondern lateinisch. Gedruckte Bücher, Stahl- und Bleifedern, Papier, Schieferund Wandtafeln gab es noch nicht; die Schüler erhielten Holz- oder Wachstäfelchen,
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