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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 21

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Iii. Zke Zeit der Lebensberrschaft. 21 erhoben die Hände, und donnernd hallte es in der Runde: „Heil und Segen dem neuen Herrscher!" c) Salbung und Krönung. Darauf schritt der Erzbischof mit Otto zum Altare. Dort lagen die Zeichen der königlichen Würde: Schwert und Wehrgehänge, Mantel und Spangen, Zepter, Stab und goldene Krone. Zuerst nahm der Erzbischof Schwert und Wehrgehänge, reichte es dem Könige und sprach: „Nimm hin das Schwert und triff damit alle Feinde des Herrn; denn Gott hat dir die Gewalt verliehen, daß die ganze Christenheit Schutz und Frieden habe!" Dann ergriff er Mantel und Spangen, legte sie dem Könige an und sprach: „Die Säume dieses Gewandes, die bis zur Erde herabwallen, sollen dich mahnen, daß du bis ans Ende ausharrest im Eifer für Glauben und Frieden." Danach reichte er ihm Zepter und Stab und sprach: „An diesen Zeichen lerne, daß du väterlich züchtigen sollst alle, die dir untergeben sind!" Dann fuhr er fort: „Strecke deine Hand aus voll Barmherzigkeit gegen die Diener Gottes, gegen Witwen und Waisen, und nimmer versiege auf deinem Haupte das Öl des Erbarmens, auf daß du hier und dort die unvergängliche Krone „empfangest." Bei den letzten Worten salbte der Erzbischof ihn mit dem heiligen Öle, und ein anderer Erzbischof trat herzu, und beide nahmen die goldene Krone und setzten sie dem Könige aufs Haupt. Und nun stand Otto da in vollem königlichen Schmucke, und sein Antlitz leuchtete, und er beugte sich in Demut vor Gott. Dann stieg er zum Throne empor, der zwischen zwei Marmorsäulen errichtet war. Von hier aus überblickte er das versammelte Volk. Als die Menge sah, wie der neue König so herrlich dastand, schlug jedem vor Freude das Herz. Nachdem der Gottesdienst beendigt war, stieg der König vom Throne herab und kehrte mit den Fürsten und Herren in die Pfalz zurück, während die Menge sich zerstreute und in Ler Stadt Belustigung suchte. d) Krönungsmahl. In der Pfalz war inzwischen an marmorner Tafel das Krönungsmahl bereitet. Mit den Fürsten, Bischöfen und Herren setzte sich der neue Herrscher zu Tische; und die Herzöge der deutschen Länder sorgten für alles, was zu der Krönungsfeier gehörte; jeder von ihnen hatte sein besonderes Amt. Der Lothringerherzog leistete die Dienste des Kämmerers und ordnete die ganze Feier; der Frankenherzog sorgte als Truchseß für die Tafel; der Schwabenherzog stand als oberster Mundschenk den Schenken vor, und der Herzog von Bayern nahm auf die Ritter und ihre Pferde als Marschall Bedacht; er bezeichnete die Stellen, wo man lagern und die Zelte aufschlagen konnte. Nach der Feier belohnte Otto einen jeglichen mit Gunst und großen Geschenken, und alle kehrten froh in die Heimat zurück. 3. Ottos Regierung. Die Deutschen hatten Ursache, sich der getroffenen Wahl zu freuen; denn, was der Vater begonnen, setzte der Sohn fort. Die Slaven, die ihre Raubzüge wieder aufnehmen wollten, wurden nicht nur besiegt, sondern es wurde auch der Anfang zur Ausbreitung des Christentums bei ihnen gemacht. Zu dem Zwecke legte Otto in ihren Landen die Bistümer Meißen, Merseburg, Havelberg und Brandenburg an und ordnete sie unter das Erzbistum Magdeburg. Otto war auch siegreich gegen die Dänen und errichtete zu ihrer Bekehrung das Bistum Schleswig. Als die Ungarn noch einmal nach Deutschland kamen, schlug Otto sie auf dem Lechfelde in Bayern (955) derart, daß ihnen alle Lust verging, je wieder zu kommen. 4. Das heilige römische Reich deutscher Nation. 962. Wie Karl der Große, so wollte auch Otto die römische Kaiserkrone tragen und Herr der ganzen Christenheit heißen. Er hat beshalb manchen Kampf bestehen und mehrere Heerfahrten über die Alpen nach Italien und Rom unternehmen müffen, ehe er sein Ziel erreichte. Bei einem dieser Römerzüge, im Jahre 962, würde enblich sein Wunsch erfüllt: der Papst schmückte ihn mit der Krone der alten römischen Kaiser. Deutsch-laub erhielt bei dieser Krönung den Namen „heiliges römischem
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