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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 22

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
22 Iii. Die Zeit der Lehen-herrschaft. Reich deutscher Nation". Seitdem galt es in Deutschland für Recht, daß jeder deutsche König nach Rom ziehe und sich vom Papste die Kaiserkrone hole; nur wer dieses gethan hatte, durfte den Kaiser-titel führen. Kaiserwahl und Kurfürsten. Seil Heinrich I. und Otto I. war das deutsche Reich ein Wahl reich, so, daß in der Familie der Erwählten die Kaiserwürde forterbte. Starb das Geschlecht aus, so war eine Kaiserwahl nötig. Dann berief der Erzbischof von Mainz als Erzkanzler des Reichs die Fürsten zur Wahlversammlung. Der Wahlort war nicht fest bestimmt, sollte aber immer auf fränkischem Boden liegen; gewöhnlich wurde zu Frankfurt am Main gewählt und zu Aachen die Krönung vollzogen. Am Tage der Wahl oder Kur mußten alle Fürsten, Grafen, Ritter, die dazu erschienen waren, in feierlicher Weise den Namen dessen laut ausrufen, den sie zum König erkoren hatten. Im Laufe der Zeit erhielten jedoch sieben Fürsten das Vorrecht, ihre Stimme zuerst abzugeben: sie hießen Wahl- oder Kurfürsten. 14. Dir Kitter. 1. Entstehung des Rillerstandes. Seit Heinrich I. leisteten die abhängigen Lehensmänner ihren Heerdienst zu Roß, während die unabhängigen Freien wie in alter Zeit meist zu Fuß in den Kamps zogen. Der Reiterdienst wurde jedoch höher geschätzt. Da nun jene Lehensmänner sich stets in der Umgebung der mächtigen Lehensherren befanden, stiegen sie nach und nach im Ansehen über die Freien empor und erhielten den Ehrennamen Ritter, d. h. Reiter. Die Ritter bildeten einen besonderen Stand und schlossen sich von den gewöhnlichen Freien ab: nur der konnte in den Ritterstand eintreten, der einem freien Geschlechte angehörte, ritterliche Ehre kannte und ihrer wert war. 2. Die Ritterburg. Um vor gefährlichen Nachbarn sicher zu sein und sich auch äußerlich vom übrigen Volke abzuschließen, verlegten die Ritter ihre Wohnungen mit der Zeit auf die nächste Höhe, oder, wo diese fehlte, in eine sumpfige Gegend. Diese Wohnung, meistens aus festen Steinen erbaut, führte den Namen Burg oder Stein. Ein Graben, über den eine Zugbrücke führte, umschloß sie; an gefährlichen Stellen war sie außerdem durch Mauern geschützt. Im Innern lag der Burghof, umgeben von Bergfried, Palas, Burgkapelle und den Gebäuden für Gesinde, Vieh und Vorräte. Über den Hof hinweg ging man in den Palas; darin war das Hauptgemach der Burg, der Rittersaal. Da hingen Waffen, Siegeszeichen und Bilder von den Vorfahren oder Ahnen der Ritter. Eine Treppe höher lagen die Kemnaten, das waren die Zimmer für die Frauen und Kinder und die Orte zu traulicher Zusammenkunft im Kreise der eigenen Familie. Auch die Rüstkammer war da, der Raum für Waffen und Rüstungen. Über alle Gebäude hinaus ragte der Bergfried, ein hoher Turm, mit dem Verließ, dem dunklen unterirdischen Raum für Gefangene. Bei Tag und Nacht achteten Wächter am Thorwege hinter der Zugbrücke und auf dem Bergfriede auf alles, was in Sicht kam. Der Ritter war stolz auf feine Burg, gab ihr einen besonderen Namen und nannte sich und seine Familie banach, inbem er das Wörtchen „von" vor den Namen der
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