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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 34

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
34 Iv. Die Zeit des Verfalls der Raisermacht. Reich zurück. Da belehnte Rudolf den Sohn Ottokars aufs neue mit Böhmen und Mähren, aber Österreich, Kärnten und Kram gab er als Lehen an seine eigenen Söhne. Dadurch stärkte Rudolf seine Macht und die seiner Nachfolger. Die Länder erbten in seiner Familie fort und bildeten den Anfang des österreichischen Staates. Rudolfs Nachfolger, genannt die habsbnrgifchen Kaiser, haben über 500 Jahre den deutschen Kaiserthron inne gehabt; sie wohnten in Wien. Heute noch sind Rudolfs Nachkommen die Kaiser von Österreich. 4. Rudolf sichert den Landfrieden. Nachdem Rudolf den Böhmenkönig bezwungen, that er alles, um den Landfrieden herzustellen. Er erließ strenge Verordnungen gegen den Mißbrauch des Faustrechts, zog auch selbst gegeu die Raubritter aus und brach ihre Burgen. In Thüringen allein zerstörte er ihrer sechzig. Die gefangenen Räuber wurden gehängt; denn Rudolf sagte, er halte keinen Menschen für adelig, welcher die Armen beraube und die Gerechtigkeit verletze. Er brachte es in wenigen Jahren dahin, daß der Kaufmann und Pilger keines Geleites mehr bedurften und durch finstere Wälder und an hohen Burgen ohne Gefahr vorüberziehen konnten. Jedermann, ohne Unterschied des Standes, hatte freien Zutritt zu ihm. Einst, da die Wache einen gemeinen Mann, der ihn zu sprechen wünschte, nicht hereinlassen wollte, rief er: „Lastet ihn doch herein! Bin ich denn zum König erwählt, daß man mich hier einsperre?" So kam dem Könige viel Unrecht zu Ohren, und die Übelthäter wurden bestraft. Sein weises und gerechtes Walten als König und Richter gewannen ihm die Liebe und Verehruug aller. Übte jemand Bosheit und Falschheit, so sagte man: „Der hat Rudolfs Redlichkeit nicht." Unter seinen Nachfolgern nahmen Faustrecht und Fehdewesen leider wieder überhand. 22. Städte und Mrger. 1300. 1. Entstehung der alten deutschen Städte. Aus den alten Römerstädten an Rhein und Donau, aus den Königspfalzen, den großem Herrenhöfen, Kloster- und Bischofsorten sind die ältesten deutschen Städte hervorgewachsen. Zu ihnen gesellten sich die Orte, die durch Heinrich I. befestigt waren, und die größeren Markt orte. Messen und Märkte. Diese entstanden bei den Kirchen, wo regelmäßig an Sonn- und Festtagen große Volksmengen zusammenkamen. Sobald der Gottesdienst vorüber war, öffneten Händler und Kaufleute ihre Buden und boten Waren zum Verkaufe aus. Diese Kaufgelegenheit war Käufern und Verkäufern angenehm und erhielt den Namen Messe oder Markt. Der Kaiser oder Landesherr gab später bestimmte Tage im Jahre oder in der Woche zrrr Abhaltung des Marktes frei. An den Markttagen und zur Meßzeit kam der Bauer, um seinen Bedarf an Kleidungsstücken und Geräten, die er nicht selbst verfertigen konnte, zu holen. Das veranlaßte viele Handwerker, die in Dörfern oder auf Herrenhöfen faßen, in die Marktorte zu ziehen, so daß diese von Jahr zu Jahr größer wurden. Auf ihre Bitte erhielten die Marktorte, gleich den ältesten deutschen Städten, vom Kaiser das Stadtrecht. Dadurch wurde die Stadt frei vom Grafengerichte und bildete einen eigenen Gerichtsbezirk. Zum Zeichen dessen ward in manchen Städten der Roland aufgestellt. Die
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