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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. 68

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
68 Viii. Die Zeit der Fremdherrschaft. Fest, so nahm auch das Königspaar daran teil. Waren Buden aufgeschlagen, und die Königin ging umher, für die Kinder Geschenke zu kaufen, so lief stets ein ganzer Schwarm hinter ihr her und rief: „Mir auch was, mir auch was, Frau Königin!" Friedrich Wilhelm und Luise hatten auch eigene Kinder; die beiden ältesten hießen Friedrich und Wilhelm. Beide waren bestimmt, dereinst die preußische Königskrone zu tragen. 2. Preußens Erniedrigung. Im Jahre 1806 fing Napoleon auch Krieg mit Preußen an. Die Preußen hatten noch die herrlichen Waffenthaten Friedrichs des Großen im Gedächtnisse und zogen deshalb mit frohem Mute in den Kampf, aber sie wurden bei Jena und Anerftädt geschlagen, mußten fliehen und verloren fast alle Festungen. Napoleon wandte den Kampf in weit geöffneten Schützenketten an. So brauchte er weniger Mannschaften und hatte nicht viele Verluste. Im Osten des preußischen Landes als Sieger angekommen, nahm Napoleon alles Land zwischen Elbe und Rhein, machte aus diesem und aus Teilen von Hannover, Hessen und Braunschweig das Königreich Westfalen und ernannte seinen Bruder zum Könige desselben; Kassel wurde die Hauptstadt dieses neuen Königreiches. Auch die in der zweiten und dritten Teilung Polens erworbenen Länder wurden Preußen entrissen und von Napoleon dem Kurfürsten von Sachsen als Herzogtum Warschau verliehen. Preußen mußte über 140 Millionen Franks Kriegskosten bezahlen und feine Festungen in den Händen französischer Soldaten lassen. Das war das Ergebnis des Friedens zu Tilsit (1807). 3. Tod der Königin Luise. Nach der Schlacht bei Jena und Anerstädt kamen schlimme Jahre für die königliche Familie. Luise hatte den König begleitet und ihn erst am Tage vor der Schlacht verlassen. Auf der Rückreise nach Berlin erhielt sie die Nachricht von der Niederlage der preußischen Armee; sie mußte in aller Eile mit den Kindern fliehen. In Küstrin kam der König wieder mit seiner Familie zusammen und begleitete sie bis Königsberg. Auf die Nachricht, die Franzosen kämen, verließen sie die Stadt und flohen in einer bitterkalten Januarnacht nach Memel. Die Königin lag gerade am Typhus krank, aber sie ließ sich doch in den Wagen tragen, weil sie lieber in Gottes als in Napoleons Hände fallen wollte. Erst im Winter 1809 kehrte die königliche Familie nach Berlin zurück. Mit herzlicher Freude wurde sie empfangen; aber die Königin blieb krank und starb im Sommer des Jahres 1810. Mit dem Könige und seinen Söhnen trauerte das ganze Volk um die Königin, die der Schmerz ums Vaterland so früh dahingerafft hatte. 40. Preußens Wiedergeburt. 1. Die allgemeine Wehrpflicht. Das Unglück, welches durch den Frieden zu Tilsit übet Preußen gekommen, ward ein guter Lehrmeister. Cs trieb den König, in seinem Lande eine Reihe von Ver-
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