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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 179

1898 - Altenburg : Pierer
wnschte die Aufhebung einer drckenden und unheilvollen Abgabe: er hob sie auf; das Volk verlangte die Abschaffung der Leibeigenschaft: er fing damit an, sie auf seinen Domnen abzuschaffen; das Volk forderte Reformen in der Kriminalaesetzgebung, um das Schicksal der Angeklagten zu mildern: er begann diese Reformen; das Volk wnschte, da Tausende von Franzosen, welche die Strenge unserer Gebruche bis dahin der Rechte beraubt ? hatte, welche den Brgern zukommen, diese Rechte erlangten oder wiederbekmen: er lie sie derselben durch seine Gesetze ge-nieen; das Volk wollte die Freiheit: er gab sie. Er kam dem Volk mit Opfern entgegen, und dennoch verlangt man heute im Namen des-selben Volkes ... Brger, ich will nicht weiter sprechen ... ich stehe still vor der Geschichte; bedenkt, da sie euer Urteil richten, und da ihr Urteil das der Jahrhunderte sein wird." Da richten sich aller Augen auf einmal nach der Anklagebank. Ludwig Xvi. hat sich erhoben und ist im Begriff, sich selbst vor seinen Feinden und Richtern zu verteidigen. Man lt ihn gewhren, und so spricht er denn schlicht und einfach: Man hat Ihnen _ meine Verteidigungsgrnde dargelegt, ich will sie nicht wiederholen; indem ich zum letztenmal zu Ihnen rede, erklre ich, da mein Gewissen mir nichts vorwirft, und da meine Verteidiger Ihnen die Wahrheit gesagt haben. Ich habe mich niemals gefrchtet, mein Betragen einer ffentlichen Prfung unterworfen zu sehen; aber es zerreit mein Herz, in der Anklageakte die Beschuldigung zu finden, als htte ich das Blut des _ Volkes vergieen wollen, und als sei das Unglck des 10. August mir _ zuzuschreiben. Ich mu bekennen, da die vielfachen Beweise, die ich jederzeit von meiner Liebe zum Volke gegeben, und die Art, wie ich mich stets benommen, mir zur Genge darzuthun scheinen, da ich mich nie gescheut, mich einer Gefahr auszusetzen, um sein Blut ^u sparen, und ich sollte meinen, dies msse einen solchen Verdacht fr immer von mir entfernen." Sachliche Vertiefung: Warum hat man den König vor Gericht gestellt? Saint Inst bezeichnet ihn als Feind des Vaterlandes; Fanre behauptet, er habe sein Versprechen, ein Vater des Volkes zu sein, nicht gehalten; Robespierre endlich nennt ihn einen Tyrannen, der sich mit den Feinden des Vaterlandes verbunden habe und noch aus dem Gesngnisse gegen das Vaterland kmpfe. Und wie urteilen seine Freunde der den abgesetzten König? Der König hat den festen Willen ge-habt, die Lage des Volkes zu bessern; aber es ist ihm nicht gelungen; nicht er hat das Elend der Frankreich gebracht, sondern seine Vorfahren; er ist unschuldig an dem Elende seines Volkes. Fragen fr den Fortgang: I.ob diese Verteidigungsreden von Erfolg sein werden? 2. Warum hat denn das Volk die Absetzung des Knigs verlangt? * 9 Ob die Verteidigungsrede von Erfolg sein wird? Trotz seiner wrdevollen Haltung und Verteidigung und trotz der Bemhungen der Girondisten, die zwar den Sturz des Knigtums, aber nicht den Tod des Knigs wnschten, erklrte der Konvent Ludwig Capet, tote man den König hie, der Verschwrung gegen den Staat und die Sicherheit der Nation schuldig. Seit dem 16. Jannar 1793 wurde unter
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