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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 250

1898 - Altenburg : Pierer
250 Brutigam nahm Abschied von der Braut, der Familienvater verlie Weib und Kind; der Landmann verlie den Pflug, der Handwerker seine Werkstatt, der Kaufmann sein Geschft, um zur Wehr zu greifen. Die Hochschulen lsten sich auf; denn Studenten wie Professoren vertauschten die Feder mit dem Schwert. Vergessen waren jetzt auch alle Unterschiede von reich und arm, vornehm und gering; jeder drngte sich zum Dienst fr's Vaterland und gab sich willig hin dem Dienst und Geschft, zu dem er brauchbar war. Wie offenbarten wohl diejenigen, die nicht die Waffen führen konnten, ihre Freude der den Aufruf? Sie sandten ihre Gaben und opferten Geld und Gut fr das Werk der Befreiung. Kein Stand blieb zurck. Mancher arme Landmann gab sein letztes Pferd, viele Beamte verzichteten auf einen groen Teil ihres Gehaltes, Frauen spendeten ihren Schmuck, Brute sandten ihre goldenen Halsgeschmeide; allein 150 000 goldene Trauringe wurden nach Berlin gesandt, wo sie eingetauscht wurden fr eiserne, welche die Inschrift trugen: Gold gab ich fr Eisen 1813." Bildung von Frauenvereinen. Wozu? Frauen und Mdchen aus allen Stnden nhten Montieruugsstcke, Mntel, Hosen, Hemden, zupften Wundfden und strickten mit Emsigkeit fr die Freiwilligen. (Einzelne Beispiele von Opferfreudigkeit sind zu erzählen!) berschrift: Des Knigs Aufruf und seine Wirkung im Volke Was hatte des Knigs Aufruf weiter zur Folge? Die Antwort giebt Theodor Krners Gedicht: Wir treten hier im Gotteshaus", das im Deutschunterrichte behandelt wird. In Breslau waren sie zusammengekommen die Männer des Land-sturms mit ihren Kitteln und oft kaum bewaffnet. Hier sammelten sich die freiwilligen Jger. Hier hatte vor allem der Major von Ltzow sein Werbezimmer in einer elenden Bierstube errichtet. War er abwesend, so mute seine junge 23 jhrige Frau die Anmeldungen annehmen. Major von Ltzow wollte ein besonderes Corps von khnen Freiwilligen bilden, die den Feind im Rcken belstigen und ihm Schaden zufgen knnten. Schwarz war ihre Uniform; an der Kopfbedeckung trugen sie den Toten-kpf. In dieses Corps trat auch der Begrnder des deutschen Turn-Wesens, der Turnvater Jahn, hier traten die Studenten von den deutschen Hochschulen, hier traten auch Tiroler ein, hier meldete sich auch der uns bekannte Snger Theodor Krner. Bevor das Corps in den Kampf zog, sollte die feierliche Einsegnung stattfinden. Theodor Krner hatte zu dieser Feier das Lied gedichtet, das wir soeben gehrt haben. berschrift: Die Bildung des Freiwilligen-Korps. Aber konnte denn Preußen allein den Kampf gegen den mchtigen Napoleon wagen? Es stand ja nicht allein im Kampfe. Der König Friedrich Wilhelm Iii. hatte mit Kaiser Alexander ein Bndnis geschlossen und hatte jetzt den Vertrag des General Jork gebilligt. Dieses Bndnis war beinahe drei Wochen vor dem Erla des Aufrufs" abgeschlossen worden. Was wird inzwischen Napoleon gethan haben? Er hatte nach seiner Rckkehr nach Frankreich mit groer Schnelligkeit ein neues Heer geschaffen. Eine Truppenaushebung von 350 000 Mann hatte er ange-
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