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1. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus - S. 63

1911 - Breslau : Hirt
Spartas Hegemonie und Zusammenbruch. 63 Vi. Die Zeit des Verfalls. 1. Spartas Hegemonie und Zusammenbruch. § 30. Zustände nach dem Kriege. Die Herrschaft der Dreißig. Die Übersicht. Hegemonie Spartas dauerte etwa ein Menschenalter (404—371). Sie hat den Hellenen nicht das geleistet, was das Attische Reich geleistet hatte. Noch gewaltsamer in die inneren Verhältnisse der einzelnen Staaten eingreifend als die Athener, konnte sie zuletzt nur mit Hilfe des Perserkönigs behauptet werden. Die Einigung Böotieus unter Thebens Führung und der Abschluß eines zweiten Seebundes meist ostgriechischer Inseln und Städte unter Führung Athens machten ihr ein Ende. Innerhalb der einzelnen Staaten griff die Abneigung gegen die Demokratie weiter um sich. Das Übergewicht, das der Großhandel im wirt- schaftlichen Leben gewann, kam oligarchischen Bestrebungen zugute. Der wachsende Gegensatz zwischen arm und reich brach gelegentlich in greuelvollen Unruhen aus. Die alten Wehrverfassungen verfielen, der Reichtum der Handelsstädte zog ein berufsmäßiges Söldnertum groß, das sich aus dem vorhandenen Überschuß an Menschen immer wieder ergänzte. Der Führer des Söldnerheeres einer Stadt wurde zuweilen ihr Herr und begründete, wenn ihn das Glück begünstigte, eine Alleinherrschaft. Es ist dies die Zeit der jüngeren Tyrannis. Die unaufhörlichen, aber ergebnislosen Kämpfe erwiesen die Unmöglichkeit, einen hellenischen Gesamtstaat zu gründen, und bedrohten schließlich die Fortdauer der griechischen Kultur. Die Früchte seines Sieges suchte Sparta allein zu ernten. Es hatte sich im Innern vollständig geändert; die Zahl der vollberechtigten Bürger war stark zusammengeschmolzen; diese Minderheit behauptete durch ein gewaltsames Regiment ihre Stellung, entfernte sich aber durch wachsenden Reichtum von der früheren Einfachheit. Die Unzufriedenheit der Zurückgesetzten saud in der — rasch unterdrückten — Verschwörung des Kinadon (397, ihren Ausdruck. Durch Einsetzung von Oligarchien und durch spartanische Besatzungen unter Harmosten (Kommissaren) sicherten die Spartaner ihre Herrschaft in den unterworfenen Städten, riefen aber dadurch auch unter ihren ehemaligen Verbündeten Unzufriedenheit wach. In Athen, das der Demokratie den Glanz seiner öffentlichen Bauten Herrschaft und seine größten Erinnerungen verdankte, konnte die Gewaltherrschaft Drepg. der „Dreißig" („dreißig Tyrannen"), unter denen Theramenes und Sokrates' Schüler Kritias die bedeutendsten waren, nicht heimisch werden. Weder die Beschränkung der vollberechtigten Bürgerschaft auf 3000 Mitglieder, noch die Entwaffnung aller übrigen, noch die Hinrichtung von 1500 und die Verbannung von etwa 5000 Athenern ließ sie zum Gefühl der Sicherheit kommen. Unter ihnen selbst gewann die Partei der Gewaltsamen unter Kritias das Übergewicht; Theramenes, der zur Mäßigkeit geraten hatte, wurde von ihm gezwungen, den Giftbecher zu trinken. Schließlich nahmen sie eine starke spartanische Besatzung in die Akropolis auf.
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