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1. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus - S. 25

1911 - Breslau : Hirt
X. Die griechische Nündplastik. 2. 25 57. Diskobol nach Myron. 58. Stellung nehmender Diskobol. Den bisher behandelten Einzelstatuen gegenüber betrachten wir in 54 eine Gruppe. Das von Antenor für die Tyrannenmörder Harmodios und Aristogeiton geschaffene Ehrendenkmal war von Terxes entführt, daher durch eine neue Gruppe von der Hand des Kritios und Nesiotes ersetzt worden. (Eine Nachbildung eines dieser Bronzewerke in Marmor zeigt 54. Die Gruppe atmet herbe Größe und unwiderstehliche Kraft. In heroischer Nacktheit stürmen beide vor, nicht in gleichem Schritt und Tritt, sondern der ältere, bärtige Aristogeiton dem jüngeren und ungestümeren, bartlosen Harmodios sekundierend und ihn mit seiner über den Arm geworfenen Ehlamys wie mit einem Schilde deckend. Der Kopf des Harmodios (der des Aristogeiton ist ergänzt) wirkt noch sehr altertümlich. Etwa gleichzeitig mit dieser Gruppe sind die Giebelgruppen des Tempels von Ägina. 56 stammt aus der linken Ecke des Ostgiebels. Überraschend wirkt hier die naturwahre Wendung des Kopfes und der schmerzliche Ausdruck im Antlitz. Mit der Wucht der überlebensgroßen Tyrannenmörder können sich die drei Viertel lebensgroßen Ägineten nicht messen. Die äginetisthe Kunst, die vornehmlich in Bronze schuf, war zugleich mit der politischen Selbständigkeit der Insel zum Tode verurteilt; dem aufstrebenden Athen gehörte die Zukunft. Zu den Athleten zurück führt uns der überaus sprechende, in Delphi gefundene eherne Wagenlenker. Man muß sich denken, daß er, auf dem Rennwagen stehend, nach gewonnenem Siege sein Viergespann anhält. Die langen Steilfalten des Gewandes wurden ehedem durch den Wagenkasten verdeckt. Von den beiden Diskuswerfern ist der eine gerade im Begriff, die schwere eherne Scheibe nach dem Ziel zu schleudern, der andere nimmt erst zum Wurfe Stellung. Bei jenem hat der Künstler, Myron von (Eleutherä, ein Zeitgenosse des Phidias und Polyklet, den toten Punkt zwischen Rückwärts- und Vorwärtsbewegung des Armes erfaßt, also den „fruchtbaren Moment". Der ganze Körper ist schraubenzieherartig gedreht, um im nächsten Augenblick emporzuschnellen. Dem steht in 58 die Erfassung eines rein geistigen Momentes gegenüber. Der Athlet mißt, mit der R. nachrechnend, seine Sprünge am Boden ab, während die L. den Diskus in Bereitschaft hält. Der r. Fuß bohrt sich wie bei 57, um festen Stand zu gewinnen, mit gekrümmten Zehen in den Sand der Arena ein.
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