Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Alte Geschichte - S. 39

1875 - Leipzig : Klinkhardt
— 39 — schüft zu Priamos schicken, und wenn dieser die entflohene Helena wieder herausgebe, könne man zufrieden sein. Damit waren denn zuletzt alle einverstanden. Eine Gesandtschaft ging nach Troja und verlangte die Herausgabe der Entflohenen; aber Priamos weigerte sich dessen und sagte: „Helena kann ich euch nicht ausliefern; sie ist meinem Sohne freiwillig gefolgt, und ich bin verpflichtet, sie vor eurer Rache zu schützen." So entstand denn ein furchtbarer Krieg, der 10 Jahre dauerte, mit der Zerstörung Trojas endete und in welchem Priamos und fast seine ganze Familie ihr Leben verloren. In Anlis, einer Stadt in Böotien, versammelten sich die Scharen der Griechen, um von dort nach Troja zu segeln. Lange Zeit wurden sie aber durch ungünstige Winde oder Wind-sülle zurückgehalten, und schou wollte« manche Griechen, des langen Harrens müde, sich wieder in ihre Heimat verfügen, als der Wahrsager Kalchas im Namen der Götter sprach: „Artemis (Diana) hindert die Fahrt; denn euer Oberanführer Agamemnon (ein Bruder des Menelaos) hat eine Hirschkuh erlegt, die ihr geweiht war. Sie wird nur daun ihres Zornes vergessen und euch günstigen Wind schenken, wenn Agamemnon seine Tochter Iphigenie als Sühnopfer darbringt." Agamemnon weigerte sich zwar lange, sein liebes Kind zu opfern, aber als man ihn von allen Seiten bestürmte und ihn fchalt, daß er durch seinen Eigensinn die Fahrt hindere, gab er nach, wenn auch blutenden Herzens. Er schickte einige Diener hin, die Tochter zu holen, und damit seine Frau Klytemnestr a sich nicht weigern sollte, sie herzugeben, ließ er ihr sagen, daß er Iphigenie mit Achilleus oder Achilles, dem tapfersten Griechen, vermählen wolle. Statt zur Vermählung führte man die arme Jungfrau aber an den Altar, um sie zu opfern. Schon hatte der Priester das Opfermesser erhoben, da nahte sich Artemis, in eine Wolke gehüllt, der Unglücklichen und führte sie weit weg über Land und Meer nach Tauris (Halbinsel Krim). Der König Thüas von Tauris uahm Iphigenie auf und machte sie später zur Priesterin des Tempels, der der Artemis geweiht war. Der Zorn der Göttin war versöhnt, und glückliche Winde brachten die Griechen rasch an die Küste Kleinasiens. Hier zogen sie die Schiffe auf den Strand und schlugen ein festes Lager auf, um vor den Angriffen der Trojaner sicher zu sein. Als sie sich die Stadt Troja besahen, wollte manchem fast der Muth schwinden; denn überall starrten ihnen ungeheure Mauern und Thürme entgegen, die von den Göttern Apollo und P o-seidon selbst gebaut worden waren. Wie lange mußte das dauern, ehe sie dieselben niederwerfen und damit dem Kriege ein Ende machen konnten! Bald begann der Kampf. Blutige Schlachten zwischen beiden Heeren und Einzelkämpfe zwischen den vornehmsten Helden der Griechen und der Trojaner wurden geliefert, aber einen entscheidenden Sieg er-sochi man nicht. Den Griechen gelang es nicht, die Mauern der Stadt zu brechen, noch waren die Trojaner im Stande, das feindliche Lager zu
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer