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1. Alte Geschichte - S. 71

1875 - Leipzig : Klinkhardt
— 71 — Xerxes mit, der etwa so lautete: „Pausauias, Oberfeldherr der Griechen, an Xerxes, den König der Perser. Deine Züge gegen mein Land sind mcht glücklich gewesen, und ich selbst bin, wie du wohl weißt, hauptsächlich schuld an der letzten Niederlage deiner Heere. Jetzt aber erbiete ich mich, dir Griechenland erobern in Helsen, wenn du dagegen versprichst, mir eine demer Züchter zur Gemahlin nt geben und mich als Unterkönig der unterworfenen Länder em-zusetzen. Bist du geneigt, auf meinen Vorschlag einzugehen, so sende mir einen deiner Vertrauten, damit ich mit diesem das Weitere verabrede. Als der Perserkönig voll Freude aus den Plan einging, glaubte Pausauias schon am Ziel seiner Wünsche zu sein und vergaß alle Vorsicht. Er verachtete jetzt die strenge spartanische Sitte, kleidete sich köstlich, hielt eine schwelgerische Tafel, nahm eine Menge von persischen und ägyptischen Trabanten in Dienst und behandelte die Griechen, als ob er ihr Herr wäre. Dies Betragen machte ihn bald so verhaßt, vaß die Bnndesgenossen sich von ihm lossagten und deu edlen Aristidev an ihre Spitze stellten. Pausauias wurde nun zwar nach Sparta zurückgerufen, setzte aber seine verräterischen Unterhandlungen mit den Persern fort. Als dies von einem Sklaven verrathen wurde, floh er in den Stempel der Pallas, wo jeder Verfolgte eine Zuflucht finden konnte. Mit Gewalt durfte man ihn aus dieser Freistätte nicht entfernen, aber man wehrte ihm, wieder heraus zu kommen, indem man die Thüren vermauerte. Wie erzählt wird, trug seine eigene Mutter den ersten Stein herbei. So wurde er zum Hungertode gezwungen. Als er seinem Ende nahe war, brachte man ihn aus dem Tempel hinaus, damit dieser nicht (durch seinen Tod) entheiligt würde, und legte ihn draußen nieder. An dem Platze, wo er gestorben war, wurde er auch begraben. Nach der Vertreibung der Perser fingen die Griechen an, die eingeäscherten Städte wieder auszubauen und ihre verwüsteten Aecker wieder zu bestellen. Auch Athen erhob sich bald aus seiner Asche, und The-mistokles bewog seine Mitbürger, um die Stadt eine hohe, feste Mauer zu ziehen, damit sie künftig nicht so leicht eingenommen werden könne. Das war den Spartanern, die schon längst mit eifersüchtigen Augen auf die Macht der Athener sahen, gar nicht recht, und sie verlangten, daß der Ban der Mauer eingestellt werde. Natürlich durften sie nicht offenbaren, weshalb sie das verlangten, und so sagten sie: „Wenn die Perser eine feste Stadt einnehmen, können wir sie nicht so leicht wieder vertreiben, und dann ist die Freiheit von ganz Griechenland in Gefahr." Themisto-kles ließ sich aber nicht abschrecken; er befahl seinen Mitbürgern, an der Mauer rüstig sortzubauen, möge auch kommen, was da wolle, und reiste dann selbst nach Sparta. Die Spartaner erwarteten nun, daß Themisto-kles ihnen seine Botschaft mittheilen werde; er zögerte aber viele Tage und gab vor, er erwarte noch einen Mitgesandten und dürfe vor dessen Ankunft kein Wort sagen. Endlich wurden jene ungeduldig, weil sie hör-
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