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1. Alte Geschichte - S. 75

1875 - Leipzig : Klinkhardt
— 75 — wendig eine Zeit des Verfalls folgen. Die Bürger fanden bald allzugroßes Wohlgefallen an Versammlungen, Gerichtsverhandlungen, Festlichkeiten, Schauspielen rc., vernachlässigten Ackerbau und Handwerk und hielten sich zu gut, dergleichen niedrige Thätigkeiten zu verrichten. Die einfachen Wohnhäuser verschwanden und machten prächtigen Palästen Platz; die schmucklose Kleidung wurde mit gold- und silbergestickten Gewändern vertauscht; die Tische bogen sich fast unter der Last der Leckereien, die aus allen damals bekannten Gegenden nach Athen gebracht wurden. Aber Uebermnth kommt vor dem Falle! Die Spartaner hatten mit großem Neide das Glück. der Athener angesehen und nur auf eine Gelegenheit gewartet, um gegen sie aufzutreten. Diefe Gelegenheit ließ nicht lange auf sich warten und wurde leider von den Athenern selbst herbeigeführt, indem sie ihre bisherigen Bundesgenossen hart behandelten und dadurch zum Abfall reizten. Zwar gelang es dem Perikles rasch, die Empörten wieder zu unterwerfen, aber nun fielen die Spartaner mit einem tüchtigen Heere in Attika ein. Da Perikles nicht Mannschaft genug zu haben glaubte, um gegen die Spartaner kämpfen zu können, bestach er den Anführer derselben mit 10 Talenten (15,000 Thlr.), und dieser zog sich darauf zurück. Die 10 Taleute, mit welchen der spartanische Feldherr bestochen worden war, hatte Perikles in seiner Rechnung bloß als „eine für den Staat nützliche Ausgabe" bezeichnet, und die Athener bewiesen so viel Zutrauen zu seiner Uneigennützigkeit, daß sie nichts Näheres zu wissen verlangten. Bald darauf kam ein Friede zu Stande, der 30 Jahre dauern sollte, aber schon nach 14 Jahren sein Ende fand, weil weder der Uebermnth der Athener, noch der Neid der Spartaner geringer geworden war. Im Jahre 431 v. Chr. Geb. geriethen die Athener mit den Korinthern in Streit, und diese wandten sich um Hülse an die Spartaner. Die Spartaner waren schon lange zum Kriege entschlossen und forderten von den Athenern mit stolzen Worten, daß sie allen ihren Bundesgenossen vollständige Freiheit geben sollten. Dem Stolz der Spartaner setzten die Athener Stolz entgegen und sie erklärten: „Wir sind freie Männer und lassen uns von keiner Macht der Erde Gesetze vorschreiben!" Nun brach ein furchtbarer Krieg aus, der 27 Jahre dauerte (Pelopon-nesischer Krieg, 431—404» und über ganz Griechenland unsägliches Elend brachte. Als die Spartaner verheerend und mordend in Attika eindrangen, berief Perikles die Landbewohner mit Weib, Kiud und Habe in die Hauptstadt, damit sie hier sicher seien, und die athenische Flotte landete im Peloponnes und übte Vergeltung. Leider brach bald darauf in dem mit Menschen überfüllten Athen eine entsetzliche Pest aus, an der viele Tausende starben, so daß manche Häuser ganz leer standen. Vergebens suchte der berühmte Arzt Hipp 6 k rat es mit seinen Gehülfen der Krankheit zu wehren, vergebens strömte das gebeugte Volk in die Tempel, um die Götter zum Schutze anzurufen. Als weder Götter noch
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