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1. Alte Geschichte - S. 99

1875 - Leipzig : Klinkhardt
neide ich dich, göttlicher Held, daß du einen Freund gefunden hast wie Patroklus, und einen Sänger für deine Thaten wie Homer!" Nun ging der Zug weiter, und sie kamen bald an das Flüßchen Granlkus, hinter dem eine überlegene persische Streitmacht sich aufgestellt hatte Der vorsichtige Parmenio, der schon unter Philipp manche Schlacht mit-gefochteu hatte, fand es zu gefährlich, im Angesicht der Feinde über den Fluß zu gehen, aber Alexander rief: „Der Hellespont müßte sich ja schämen, wenn wir uns vor diesem Flüßchen fürchteten!" stürzte sich mit seinen Macedoniern hinein und war bald mitten im Kampse. Sein jühner Muth brachte ihn aber in große Gesahr. Zwei persische Fürsten vermutheten an dem hohen Helmbusche, den er trug, daß er wohl der König sein müsse, und beschlossen, durch seinen Tod dem Kriege ein Ende zu machen. Sie sprengten aus ihn los, und während der eine Perser ihm einen Hieb auf den Kopf gab, der den Helm zersprengte, erhob der andere schon sein Schwert, um das unbeschützte Haupt zu spalten. Glücklicher Weise sah der Macedonier Klitus noch zeitig genug die Gefahr seines Königs, eilte mit Blitzesschnelle herbei und schlug mit einem fürchterlichen Hiebe des Persers Arm und Schwert zur Erde, während Alexander selbst den andern Angreifer niederhieb. Nach kurzer Zeit war Las persische Heer auf der Flucht und überließ sein reiches Lager den Siegern. Als diese sich bei den Vorräthen, die dort vorgefunden wurden, wohl fein ließen, rief Alexander feinen tapfern Begleitern zu-.„Seht ihr? Habe ichs euch nicht vorher gesagt, daß ihr eure Lebensmittel nicht zu schonen brauchtet, da ihr am Abend von den Borräthen der Feinde zehren würdet?" Die Schlacht am Granlkus brachte bald ganz Kleinasien in Alexanders Gewalt; denn viele Völkerschaften, die schon lange mit der persischen Herrschaft unzufrieden waren, unterwarfen sich freiwillig. Als er bei Tarsus, der Hauptstadt Ciliciens (Geburtsort des Apostels Paulus) ankam, hatte seine Unvorsichtigkeit ihm beinahe den Tod gebracht. Ermüdet von der Hitze des Tages kam er an den Fluß Kydnns und fühlte eine unwiderstehliche Begierde, sich durch ein Bad zu erfrischen. Ohne sich erst abzukühlen, sprang er hinein, sank aber sogleich nieder und mußte für todt in fein Zelt getragen werden. Zwar kehrte er bald ins Leben zurück, fiel aber nun in ein gefährliches Fieber, und die Aerzte erkürten, daß er unrettbar verloren sei. Das war recht schlimm, um so mehr, da der persische König Darius Kodomannus heranzog. Endlich erklärte einer der Aerzte, Namens Philippus, er habe ztvar noch ein Mittel, wage dasselbe indes nicht anzuwenden, da es auf Tod^und Leben gehe. Alexander aber rief: „Gieb her deinen Trank; es ist doch möglich, daß ich durch denselben genese! Trinke ich nicht, so. muß ich doch sicher sterben!" Während Philippus den Heiltrank bereitete, schickte der Feldherr Parmenio einen Brief an Alexander, der die Worte enthielt: „Trau dem Philippus nicht; denn Darius hat ihm feine Tochter zur Frau versprochen, wenn er dich vergiften wolle." Kaum hatte 7»
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