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1. Alte Geschichte - S. 100

1875 - Leipzig : Klinkhardt
— 100 — Alexander gelesen, so trat Philippus mit seinem Tranke ins Zelt und-reichte ihm denselben. Alexander gab ihm den Bries, nahm aber in demselben Augenblick den Trank zu sich und bewies damit, daß er fest an die Treue seines Arztes glaubte. Sein Vertrauen wnrde auch belohnt; denn schon nach wenigen Tagen stand er wieder an der Spitze seines jnbelnden Heeres. Der Zug ging weiter und bei der Stadt Jssus stieß man (333) auf das Heer der Pecser, das über eine halbe Million stark war. Nachdem Alexander fein Heer geordnet hatte, erinnerte er sie, wie schmählich es wäre, wenn sie von den weichlichen Persern überwunden würden, und daß die Herrschaft über ganz Vorberasien und unermeßliche Beute ihnen zufalle, wenn sie siegten. Aber solcher Worte bedurfte es kaum bei den Macedoniern, ans die der Heldengeist ihres Königs übergegangen war; sie stürzten sich in die dichten Scharen der Perser und errangen einen vollständigen Sieg. Als Darms sah, daß seine besten Freunde fielen und fein Heer nur noch schwachen Widerstand leistete, verließ er seinen Streitwagen, von dem er dem Kampfe zugesehen hatte, warf sich auf ein Pferd und floh. Kaum bemerkten das die Perser, als sie die Waffen von sich warfen und zu entkommen suchten. Aber nur wenige sahen ihre Heimat wieder; die meisten wurden niedergehauen oder gefangen genommen. Auch die Mutter, die Gemahlin, ein Sohn und zwei Töchter des Darms fiesen in Alexanders Hände, wurden aber nicht als Gefangene behandelt, sondern ihrem Range gemäß. Am Morgen nach der Schlacht ging Alexander mit seinem Freunde Hephästion zu ihnen, um sie zu trösten und ihnen anzuzeigen, daß Darius nicht gefallen fei, wie sie glaubten. Hephästion war größer und schöner als Alexander, weshalb die Mutter des Darius meinte, er fei der macedonifche König und sich vor ihm niederwarf. Als Hephästion sie über ihren Irrthum belehrte, fürchtete sie, Alexander beleidigt zu haben, und entschuldigte sich. Dieser hob sie aber lächelnd auf und sagte: „Fürchte nichts; auch dieser ist Alexander." Der unglückliche Darius schickte mm Boten an Alexander, bot ihm ein unermeßliches Lösegeld für feine gefangene Familie, die Hand feiner Tochter und ganz Vorderasien bis an den Euphrat, wenn er Frieden schließen wolle. Alexander wies das Anerbieten aber stolz zurück, weil er beschlossen hatte, sich zum Herrn des ganzen Morgenlandes zu machen. Durch den Sieg bei Jssus (333 v. Chr. Geb.) fiel wieder ein bedeutender Theil des persischen Reiches in Alexanders Häüde. Damaskus, wo sich der königliche Schatz befand, ergab sich nach kurzer Belagerung, und Phönicien und Palästina unterwarfen sich ohne Widerstand. Nur zwei Städte, Tyrus und Gaza, wagten zu widerstehen und wiesen jede Aufforderung, sich zu ergeben, trotzig zurück. Alexander war aber nicht der Mann, dergleichen ruhig hinzunehmen. Er ließ einen 200' breiten Damm mit Thürmen ausführen und so das Festland mit der Insel verbinden, auf der Tyrus lag. Dann wurde die Stadt zu Wasser
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