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1. Alte deutsche und mittlere allgemeine Geschichte bis Ende der Hohenstaufenzeit - S. 32

1878 - Leipzig : Klinkhardt
— 32 — und bezeichneten mit dem Worte „Vandalismus" die muthwillige Zerstörung solcher Kunstgegenstände. Wir könnten uns eigentlich nicht wundern, wenn die Vandalen, die keineswegs ein gebildetes Volk waren, manche Gegenstände, deren Werth sie vielleicht gar nicht kannten, verstümmelten oder verderbten; haben wir doch erlebt, daß die Franzosen noch zu Ansang dieses Jahrhunderts in Deutschland und andern Ländern nicht besser verfuhren! Mit den ungeheuren Schätzen verschönerte Geiserich nicht allein seine Hauptstadt, sondern vergrößerte auch besonders seine Flotte. Jahr _ aus Jahr ein plünderten seine Schiffe die Küsten Italiens, Spaniens und Griechenlands, und die Römer und die Westgothen rüsteten endlich im Hasen von Neu-Karthago (jetzt Carthagena) eine große Flotte gegen ihn, aber diese war kaum zur Abfahrt fertig, als der kühne Geiserich herbeikam und sie raubte. Später schickte der griechische Kaiser Leo 1100 Schiffe mit 100,000 Mann gegen ihn, aber der schlaue Mann wußte sich auch jetzt zu helfen. Er wartete so lange, bis die feindlichen Schiffe ihn dicht umzingelt hatten, und schickte daun plötzlich Brander unter sie, so daß fast alle Schiffe verbrannten. Geiserich starb im Jahre 477 in einem hohen Alter, und kurz nach seinem Tode verfiel schon sein Reich! (Siehe Seite 44!) Ix. Die Angelsachsen, Hengrst und Horsn. 449. Vor Christi Geburt lebten auf der Insel Großbritannien — der größten der Zinninseln, wie die Phönicier den ganzen britischen Archipel nannten — drei verwandte Völkerstämme, die Briten, die den ebenen und fruchtbaren Südtheil, und die Picten und Scoten, die den gebirgigen und weniger fruchtbaren Nordtheil bewohnten. Die Picten und Scoten vertrugen sich ziemlich gut mit einander, aber mit den Briten lagen sie fast beständig in Streit nnd machten sehr oft räuberische Einfälle in deren Gebiet. Wahrscheinlich wäre es ihnen zuletzt gelungen, die Briten ganz zu unterdrücken, wenn nicht die Römer gekommen wären. Nachdem schon Julius Cäsar im Jahre 55 v. Chr. Geb. einen vorübergehenden Einfall in Britannien gemacht hatte, gelang es dem Kaiser Claudius (43 n. Chr.), den ganzen Südtheil dem römischen Reiche hinzuzufügen. Die alten Briten wehrten sich allerdings verzweifelt, aber sie mußten sich trotz ihrer Tapferkeit und trotz wiederholter Aufstände in ihr hartes Schicksal fügen. Von England aus versuchten die Römer auch, das Land der Picten und Scoten (das jetzige Schottland) zu unterwerfen; aber es gelang ihnen nicht, weil sie auf dem gebirgigen Boden nicht mit einer großen Kriegsmacht
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