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1. Alte deutsche und mittlere allgemeine Geschichte bis Ende der Hohenstaufenzeit - S. 39

1878 - Leipzig : Klinkhardt
— 39 — schen Christen. Die Arianer behaupteten, daß Christus ein Geschöpf Gottes sei, erhabener als alle übrigen, aber doch immer ein Geschöpf und abhängig vom Vater?) Fast alle deutschen Völker bekannten sich zum Arianismus, der ihnen einfacher und begreiflicher vorkommen mochte, und so hingen auch die Ostgothen dieser Lehre an. Zwar störte Theodorich die katholischen Römer durchaus nicht in ihrem Glauben und ihrem Gottesdienst, aber sie verziehen es ihm nie, daß er ein „fluchwürdiger Ketzer" war, und vergalten ihm seine großen Wohlthaten mit schändlichem Undank. Natürlich wurde Theodorich dadurch mißtrauisch und behandelte manchmal auch ganz unschuldige Menschen und selbst solche, die es gut meinten, mit Härte. Noch gegen das Ende seines Lebens ließ er zwei der weisesten und edelsten Römer, Bo 6thins und Sy mm ach ns (Sümmachns) hinrichten, weil er sie in Verdacht hatte, daß sie eine Verschwörung gegen ihn stiften wollten. Als er im Jahre 526 als 71 jähriger Greis starb, da riefen die undankbaren Römer: „Seht, endlich hat Gott diesen Tyrannen gerichtet!" und gönnten ihm sogar seine letzte Ruhestätte nicht. Nicht lange nach seinem Tode wurde seine Asche aus dem Riesensteine zu Ravenna (seinem Denkmal) herausgeworfen und in alle Winde zerstreut, damit nichts von ihm übrig bleibe. Aber das Andenken an ihn konnte man nicht verwischen; denn Theodorich lebt noch heute in unserer deutschen Sage und sogar in unserm schönsten und größten Gedicht aus alter Zeit, in dem Nibelungenliede, wo er Dietrich von Bern heißt. Seine Schöpfung freilich, das Ost gothenreich in Italien, ging schon dreißig Jahre nach seinem Tode zu Grunde. Xii. Ähloddüg Oeubtotg), der Frunkmlwmg, 481—511. Wenn ich euch in der vorigen Geschichte von einem Fürsten erzählt habe, der in vielen Dingen ant er n Herrschern wohl ein Vorbild sein konnte, so sollt ihr nun von einem Manne hören, der sich vor keiner schnöden List, vor keiner blutigen Gewaltthat scheute, um seinen Ehrgeiz zu befriedigen. Dieser Mann war Chlodwig oder Ludwig, der Stifter des Frankenreichs. Wie ihr fchon wißt, waren die Franken ein Gemisch verschiedener deutscher Stämme und wohnten ursprünglich am rechten Ufer des Unterrheins, eroberten aber, gedrängt von ihren östlichen *) Arius, ein Presbyter oder Aeltester in Alexandrien, starb 336.
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