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1. Brandenburgisch-preußische und preußisch-deutsche Geschichte - S. 35

1901 - Köln : DuMont-Schauberg
35 — Führer; viele Festungen wurden dem Feinde ohne Schwertstreich übergeben. Nur wenige verteidigten sich tapfer, und sie verdienen deshalb auch in der Geschichte genannt zu werden. Es waren Kolberg, Danzig und Grandeuz. Kolberg wurde von Gneisenau und dem Bürgermeister Nettelbeck verteidigt. Graudenz hielt der alte General Courbiere. Als die Franzosen ihm sagen ließen, er möge die Festung übergeben, denn der König von Preußeu habe sein Land verloren, es gebe keinen König von Preußen mehr, da antwortete er: „Daun bin ich König in Grandenz und lasse keinen Franzosen herein." Danzig siel erst im Mai 1807 nach der tapfersten Gegenwehr. Endlich im Juli 1807 laut der Friede in Tilsit zustande. Preußen wurde auf seine alten Besitzungen rechts der Elbe beschränkt. Brandenburg, Pommern, Preußen und Schlesien waren die noch übrigen Bestandteile des Staates. Derselbe zählte kaum noch fünf Millionen Einwohner. -Die vier Provinzen, welche meist schon während des Krieges vollständig ausgesogen waren, mußten auch noch 112 Millionen Mark Kriegskosten Misbriuglll. Die französischen Soldaten blieben im Lande, bis das Geld bezahlt war. Sie mußten verpflegt und außerdem noch besoldet werden. Eine der schlimmsten Bedingungen aber war die, daß Preußen nur 42 000 Mann unter den Waffen halten durfte und die Benutzung der Heerstraßen den Franzosen freilassen mußte. Jene Zeit der Fremdherrschaft ist die Zeit der höchsten Schmach und der tiefsten Erniedrigung nicht nur für Preußeu, sondern für das ganze deutsche Vaterland. Preußen aber war am meisten gedemütigt. Dafür sollte auch von ihm die Erlösung ausgehen. Zunächst mußte es natürlich für sich selbst sorgen. Der unglückliche Krieg hatte manche Schäden aufgedeckt. Die Franzosen möglichst bald aus dem Lande zu bringen und die erkannten Schäden zu beseitigen, das war die erste Aufgabe Friedrich Wilhelms Iii. «ach dem Abschlüsse des Tilsiter Friedens. Um die Kriegskosten rascher zahlen zu können, wurde in allen Zweigen der Verwaltung die größte Sparsamkeit eingeführt. Die gewöhnlichen Abgaben wurden erhöht, und außerdem kam eine besondere Kriegssteuer zur Erhebung. Die königliche Familie schränkte sich nicht nur aufs äußerste ein, sondern trug auch durch eigene Opfer zur Beschleunigung der Zahlung bei. Mehrere 3*
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