Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Teil 2 - S. 244

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 244 — waren. Trotz des großen Verdienstes, das sich der Polenkönig um die Befreiung Wiens erworben hatte, besann sich der zurückkehrende Kaiser Leopold dennoch, wieweit es sein Rang und Stand zulasse, seinem Retter dankend entgegen zu gehen. Deutsche und polnische Tapferkeit hatte diesen schönen Sieg errungen; leider blieben die Sieger nicht einig, und der Kurfürst von Sachsen, der sich zurückgesetzt fühlte, zog nach Hause?) 4» Die Folgen des Kampfes. Österreich setzte nun die Eroberung Ungarns fort. Eine ungarische Stadt nach der andern fiel, endlich auch Ofen, die Hauptstadt des Landes, das die Türken 146 Jahre lang besessen. Nun ging Kaiser Leopold wieder an die Ausführung seines Planes, den Ungarn ihre alten Rechte und Freiheiten zu nehmen. Nach einem furchtbaren Blutgericht, durch welches er den Trotz des ungarischen Adels brach, fesselte er das Land eng an Österreich und begann die Unterdrückung des Protestantismus. Von jetzt an war der deutsche Kaiser gleichzeitig König von Ungarn, während dieser früher gewählt worden war. Nach einem zweiten blutigen Siege über die Türken in der Nähe der Theißmündung stellte sich auch Siebenbürgen unter Österreichs Herrschaft, und während durch des Kaisers Unthätigkeit das deutsche Reich im Westen ein Stück Land nach dem andern verlor, gewann Österreich eine neue Ausdehnung seiner Macht int Osten. Nach mehreren weiteren glänzenden Siegen wurde die Türkei durch den Friedensschluß vom Jahre 1699 zur Rückgabe fast ganz Ungarns und Siebenbürgens gezwungen. So ging Österreich ruhmvoll aus einem Kampfe hervor, der so gefahrdrohend begonnen hatte. B. Vertiefung. 1. Was ist über die Türken zu urteilen? Sie wollen ihr Land weiter ausdehnen, sind also herrsch- und habsüchtig wie Ludwig Xiv., ebenso grausam, hart, roh wie dieser, denn sie scheuen nicht Mord und Blutvergießen, tragen des Krieges schreckliche Greuel in bisher friedliche Länder und wollen durch Feuer und Schwert ihren Glauben, den Muhamedanismns oder Islam, gleichzeitig mit ihrer Herrschaft ausbreiten und das Christentum ausrotten. Auf ihren Raubzügen schleppen sie, wie einst die Ungarn, Tausende von Gefangenen in die Sklaverei. 2. Die Belagerung Wiens. Die Wiener, allen voran der heldenmütige Starhemberg, lieben Vaterland und Vaterstadt, Heimat und Herd über alles, opfern alles, selbst Gut und Blut, für die Befreiung derselben. Das ist wahre, aufopfernde Vaterlandsliebe, hingebende Treue, Begeisterung, Patriotismus. „Aus Vater- *) An dieser Stelle sei noch zur unterrichtlichen Verwertung empfohlen: „Die Türken vor Wien". Ans „Albert Richter, Qnellenbnch". 2. Aufl. S. 117.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer