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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 19

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 19 — Eises und der Sturmwinde, der Felsen und der Steine; nur er hat mit seinen wuchtigen Hammerwürfen dem unfruchtbaren, steinigen Boden, trotz des Widerstandes dieser Riesen, die anbaufähige Erde abgerungen und so den Ackerbau ermöglicht. Daher ist er auch ein segenbringender Gott, der Beschützer des Ackerbaues, der Gott der Ehe, der Gott des Eigentums. Ihm ist unter den Bäumen die hochragende Eiche, unter den Tieren der Fuchs und das Eichhörnchen geweiht. Ihm flammten im Frühjahr Freudenfeuer; seine heiligen Berge heißen noch Donnersberge, sein heiliger Tag Donnerstag. Aufgabe: Erzähle über den Donnergott Thor! Wodans Gemahlin ist Frigga, die Mutter Donars. Sie bringt Liebe und Freundschaft unter die Menschen und segnet den Hausstand. Alljährlich durchzieht sie die Höfe und Fluren des Landes. Am feierlichsten ist ihr Zug in den heiligen zwölf Nächten des Winters, der größten Festzeit des Jahres. Dem menschlichen Auge unsichtbar, betritt dann die Göttin die Häuser, prüft die Werke der Hausfrau, die Zucht der Kinder, den Fleiß der Spinnerin. Dann muß die Hausfrau festlich gerüstet sein und den Flachs abgesponnen haben, sonst verwirrt die Göttin der säumigen Spinnerin den Rocken oder zündet ihn an, der fleißigen dagegen schenkt sie Spindeln, die das Garn wunderbar vermehren. In der Tiefe der Brunnen und Seen hat sie ihre goldglänzende Wohnung. Ihr war der schönste Baum, die Linde, geweiht. In der Sage lebt sie fort als Frau Holle. Aufgabe: Erzähle über Frigga, Wodans Gemahlin! Als die wohltätigste Göttin, als die Mutter der Erde, verehrte man Frigga auch unter dem Namen Nerthns oder Hertha (die Ernährende), und von ihrer Verehrung wird uns folgendes erzählt: Auf einer Insel im Meere (Rügen) stand ein heiliger Hain und in demselben ein geweihter, mit Teppichen bedeckter Wagen. Bisweilen, das merkten die Priester, stieg die Göttin von den heiligen Wohnungen herab; dann fuhr der Wagen, mit geweihten Kühen bespannt, vom Priester in tiefer Ehrfurcht begleitet. Dann waren die Tage fröhlich, die Orte festlich, die sie ihrer Gegenwart würdigte; dann zogen sie in keinen Krieg, ergriffen keine Waffen, verschlossen ruhte alles Eisen; man kannte nur Frieden und Ruhe und liebte sie allein, bis der Priester die Göttin in den Tempel zurückführte. Darauf wurde der Wagen und Teppich und, wenn man es glauben will, die Göttin selbst in einem geheimnisvollen See gebadet; Sklaven verrichteten den Dienst, die sogleich derselbe See verschlang. Daher ein geheimes Grauen und eine heilige Unwissenheit, was das sein möge, das nur die erblickten, die sterben mußten. Aufgabe: Erzähle über die Verehrung der Erdgöttin Nerthus! Auch eine Göttin der Schönheit und Liebe hatten die Deutschen: Freia. Ihr war der Freitag geweiht. 2*
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