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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 20

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 20 — Mit den Göttern standen die Riesen in fortwährendem Kampfe. Sie hausten auf den Bergen und suchten auch den Menschen zu schaden. Aus dem Riesengeschlechte stammte Loki, der Gott des Feuers, der stets auf Böses sann und alle Götter verderben wollte. Durch Arglist tötete er den Liebling Wodans, den freundlichen Baldur, den Gott des Frühlings. Am Ende aller Dinge, am jüngsten Tage, entsteht dann ein gewaltiger Kampf, in welchem sich schließlich Götter und Menschen gegenseitig vernichten. Ein mächtiges Feuer verzehrt die Welt, aber aus den Flammen steigt eine neue Welt empor. Baldur, der Frühlingsgott, kehrt zurück, und nun beginnt ein Leben voll seliger Unschuld und Freude. Alles grünt und blüht; die Äcker bringen Frucht auch nnbesät; das Böse ist verschwunden; ein neues Geschlecht guter und glücklicher Menschen bewohnt die neue Welt. Aufgabe: Erzähle über den Glauben der alten Deutschen an das Weltende! Zusammenfassung: Der Götterglaube der alten Deutschen! d) Der Glaube an ein Leben im Jenseits. Die Deutschen glaubten auch an ein ewiges Leben, aber sie hatten wunderliche Vorstellungen davon. Die Tapfern kamen in die Walhalla, in den Himmel, und da war ewige Freude, ewige Lust. Hier fanden sie auch die Helden, die ihnen im Kampfe vorausgegangen waren. Mit den Göttern saßen die Seligen an einer Tafel und schmausten einen unbeschreiblich großen, leckeren Eber, an dem nachts wieder anwuchs, was am Tage davon abgegessen wurde. Heldentaten wurden dabei verkündet und Heldenlieder gesungen, während Walküren mit goldenen Krügen durch den Saal schritten, um die geleerten Goldbecher und Trinkhörner immer aufs neue zu füllen. Wodan allein verschmähte diese Speise; seinen Anteil am Mahle warf er den beiden Wölfen zu, die zu seinen Füßen kauerten; nur Wein trank er aus goldenem Becher. Den ganzen Tag über wurden Lustkämpfe gehalten. Aus allen hundert Toren der goldenen Götterburg Walhalla strömten dann die Helden zum Kampfe hinaus auf das große Feld; selbst die Götter nahmen an diesen Kämpfen teil. Viele Helden sanken, tödlich getroffen, aber die Walküren gossen den Gefallenen lindernden Balsam in die Wunden, daß diese sogleich wieder heilten. So giug's jeden Tag. Diejenigen aber, die auf Erden im Kampfe feige zurückgewichen oder zu Hause den unrühmlichen Strohtod gestorben waren, kamen in das kalte Nebelreich Hela (Hölle), zu der grausen Totengöttin Hel. Sie war halb schwarz, halb menschenfarbig; Barmherzigkeit kannte sie nicht. Hier mußten die Gottlosen ewig Hunger leiden und konnten nimmer sterben. Daher scheuten alle den unrühmlichen Strohtod und stürzten sich voll heißer Kampfbegier in die Schlacht. Aufgabe: Erzähle über den Glauben an ein Leben im Jenseits!
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