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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 32

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 32 — zugenäht und ihm dann zugerufen: „Nun höre endlich auf zu zischen, römische Natter!" Einigen wurden die Augen ausgestochen, andern die Hände abgeschnitten. In den nächstgelegeneu Hainen wurden Altäre errichtet und auf ihnen viele römische Offiziere den hilfreichen Göttern als Siegesdank geopfert. Die nicht getöteten Gefangenen wurden als Sklaven verteilt. Mancher junge, vornehme Römer, der in Überfluß und Weichlichkeit aufgewachsen war, mußte nun in den rauhen deutschen Wäldern traurig sein Leben hinbringen und bei einem deutschen Bauern als Knecht oder Herdenhüter sterben. Die Leichen aller im Kampfe Erschlagenen blieben uubeerdigt auf der Walstatt liegen. Noch nach sechs Jahren bleichten die Gebeine der Gefallenen auf den grausigen Schlachtfeldern im Teutoburger Walde und legten Zeugnis ab von dem blutigen Gericht, das ein freies Volk über seine Unterdrücker gehalten. Aufgabe: Erzähle, wie die Deutschen Gericht über ihre Feinde hielten! f) Der Römer Furcht. Armin begnügte sich aber nicht damit, den Varns geschlagen zu haben, er eroberte und zerstörte auch alle römischen Festen, die zwischen Weser und Rhein gelegen waren, und hörte nicht eher auf, als bis er an den Ufern dieses Stromes stand. Weiter ging er nicht; er hatte nur den vaterländischen Boden von den fremden Unterjochern befreien wollen. In Rom aber verbreitete die Kunde von der furchtbaren Niederlage Schrecken und Verwirrung. Man fürchtete, die Deutschen würden bis vor Rom ziehen und es bedrohen. Ganz fassungslos vor Schmerz war besonders der alte Kaiser Angustus. Mit zerrissenem Gewände, mit verwildertem Bart und Haar irrte er in seinem Palast umher, stieß sein Haupt gegen die Wand und rief verzweiflungsvoll aus: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Einige Monate lang ließ sich der Kaiser als Zeichen tiefer Trauer Haar und Bart wachsen und gelobte seinen Göttern große Feste und Opfer, wenn sie die Gefahr abwendeten. Den Tag der Niederlage beging er alljährlich als Trauertag. Aufgabe: Erzähle über die Furcht der Römer! Zusammenfassung: Der Deutschen Rettung! 4. Armins Ende. (Ziel: Wir wollen nun sehen, welchen Dank Armin geerntet hat.) So groß auch das Heldenwerk war, das Armin vollbracht hatte, so wenig Dank erntete er doch von seinem Volke. Seine Gattin Thusnelda wurde von ihrem eigenen Vater, dem verräterischen Segest, an einen römischen Feldherrn ausgeliefert. Dieser ließ sie, die deutsche Fürstin, in die Gefangenschaft nach Rom führen, wo sie auch gestorben ist- Wie mag sie sich dort nach Deutschlands Wäldern und nach ihrem Gatten gesehnt haben! Wie mag Armin zornig gewesen sein über den Schurken Segest, der seine eigene Tochter dem Feinde verraten!
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