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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 98

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 98 — b) Pippin der Ältere und Pippin der Mittlere. Durch Macht und Ansehen zeichnete sich besonders der Majordomus von Ostsranken, Pippin der Ältere, aus. Er machte die Würde des Majordomus in seiner Familie erblich. Sein Enkel, Pippin der Mittlere, der nach seiner Burg bei Lüttich und seinem großen Landgute daselbst auch Pippin von Heristall genannt wurde, erlangte bereits die Stellung und Macht eines Herzogs von Ostfranken, der jedoch dem Schattenkönige aus dem Hause der Merowinger noch den Namen eines Königs ließ. Als er 687 den Majordomus und somit auch den König von Westfranken besiegte, wurde er Majordomus vom ganzen Frankenreiche, verhinderte den Zerfall desselben in seine drei Teile und nannte sich schon jetzt „Herzog und Fürst der Franken". Aber auch er ließ dem merowingischen Schattenkönige noch den Königstitel und begnügte sich mit der königlichen Macht. c) Karl Martell. Noch höheren Ruhm erlangte sein großer Sohn Karl, der sich durch seine Tapferkeit den Beinamen Martell, d. h. der Hammer, erwarb. Er war es, der das christliche Frankenreich und damit das ganze christliche Europa vor der Unterjochung durch ein fremdes Volk bewahrte; denn während das Christentum sich in den germanischen Reichen des Abendlandes ausbreitete und befestigte, wurden seiner Herrschaft im Morgenlande wieder viele Länder entrissen. Das geschah durch eine neue Religion, die aus Arabien kam, nämlich bnrch den Islam ober Mohammedanismus, der von Mohammed gestiftet worden war. Mohammed, der in Mekka und später in Medina in Arabien lebte, hatte seine Religion mit Feuer und Schwert ausgebreitet und zunächst ganz Arabien dafür gewonnen. Er starb 632 zu Medina und liegt auch daselbst begraben. Seine Nachfolger waren die Kalifen; sie waren Fürsten und Priester zugleich. Nach dem Grundsätze Mohammeds: „Wen das Wort nicht bekehrt, den bekehre das Schwert!" fuhren sie fort, den Islam durch Feuer und Schwert auszubreiten. Sie eroberten Palästina, Syrien, Persien, Ägypten und die ganze Küste Nordafrikas. In Nordafrika drang der Islam allmählich bis zum Atlantischen Ozean vor. Die christliche Kultur daselbst wurde dabei völlig vernichtet. Die Urbewohner des Landes verschmolzen mit den Arabern zu einem Volke, den Mauren. Der mohammedanische Statthalter Nordafrikas, der Eroberer des ganzen Landes, war Mnfa (Moses). Er ließ sich in seinem Eroberungszuge durch die Straße von Gibraltar nicht aufhalten. Das reiche, fruchtbare Spanien lockte .ihn. Deshalb schickte er 710 seinen Unterfeldherrn Tarik mit vier Schiffen und einer kühnen Reiterschar hinüber. Nach einem verwegenen Streifzuge durch Andalusien holte dieser ein größeres Heer nach, eroberte den steilen Felsen, der ihm zu Ehren Gibraltar (Gebet al Tarif = Berg des Tarik) genannt wurde und verbrannte sämtliche Schiffe hinter sich,
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