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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 101

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 101 — konnte er nur im Vollbesitze der Macht, und wenn er trotzdem dem mero-wingischen Scheinkönige den königlichen Titel läßt, so zeigt er damit seine weise Mäßigung und staatskluge Zurückhaltung. b) Karl Martell hat das Beste und Größte von allen Hausmeiern für das Frankenreich getan, indem er an der Spitze des gesamten Heerbanns des Frankenreiches die Mauren entscheidend schlägt und sie dadurch sür immer vom fränkischen Boden fernhält. Auch er erfährt, daß in der Einigkeit die Stärke liegt. Er ist aber nicht nur der Retter aus großer Not, der Schützer vor größerer Gefahr, der gefeierte Nationalheld der Franken, sondern er ist auch ein christlicher Held, der den fränkischen Boden freihält vom Islam und der das heidnische Friesenvolk dem Christentume gewinnt, freilich mit Feuer und Schwert. Wenn er sich trotz seines Ruhmes und seiner Macht mit dem Amte des Majordomus begnügt, so zeigt er sich noch maßvoller und bescheidener als sein Vater. c) Pippin der Kleine mehrt den Ruhm seines Geschlechts durch zahlreiche glückliche Kämpfe. Erst seiner Tatkraft und Entschlossenheit ist es vorbehalten, zur königlichen Macht auch den königlichen Namen zu fügen, indem er Childerich Iii. entthront und in ein Kloster steckt. Er bewahrheitet hier das Wort „Gewalt geht vor Recht", aber unter der Herrschaft eines kraftvollen Regenten muß sich ein Volk wohler und glücklicher sühlen als unter der eines Schwächlings, und so ist seine Tat nicht nur erklärlich, sondern auch verzeihlich. Klug und mit staatsmännischem Blick sichert er sich zu seinem Vorhaben vorher die Zustimmung der mächtigen und einflußreichen Geistlichkeit, die im Papste in Rom ihr geistliches Oberhaupt erblickt. Damit stellt er seine Tat gleichsam unter den Schutz der Kirche. Dem Papste aber erweist er sich dankbar durch die sogen. „Pippinsche Schenkung", aus welcher der „Kirchenstaat" entstanden ist, der bis zum Jahre 1870 als weltliche Besitzung vom Papste regiert worden ist. 3. Welche Bedeutung hat die Schlacht bei Tours und Poitiers? Die Schlacht auf den Turonifchen Feldern ist eine der wichtigsten Entscheidungsschlachten der Weltgeschichte. Die beiden mächtigsten Völker des Abendlandes stehen sich gegenüber: Franken und Mauren. Die Mauren lassen sich in ihrem ununterbrochenen Siegeszuge von Vorderasien durch Nordasrika und Spanien hindurch durch die Pyrenäen nicht aufhalten, sondern dringen unaufhaltsam ins Frankenreich vor, angestachelt von dem Drange, ihre Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten, wie ihr Prophet es befohlen hat. Sie würden im Falle ihres Sieges auch im Frankenreiche nicht Halt gemacht haben, sondern höchst wahrscheinlich von dort über den Rhein nach Osten allmählich durch Europa wieder nach Asien gedruugen sein, wobei sie wahrscheinlich das
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