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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 161

1906 - Leipzig : Brandstetter
— 161 — deutsche Begeisterung und Kriegskunst siegte über die Mordlust der Feinde. Der König flog von einem Haufen seiner Krieger zum andern; vor ihm her wehte das Hauptbanner des Heeres mit dem Bilde des Erzengels Michael. Die feigen Räuber aber hielten bei dem Anblick der gepanzerten Reihen nicht stand, sondern flohen mit solcher Eile, daß es nicht einmal recht zur Schlacht kam. Das feindliche Lager mit allen geraubten Schätzen fiel in die Hände der Sieger, und mehrere Tausend Gefangene, welche die Ungarn als Sklaven wegführen wollten, wurden befreit. Die Mehrzahl der Ungarn bedeckte tot oder verwundet das Schlachtfeld, die übrigen flohen voll Entsetzen. Auf dem Schlachtfelde knieend, dankte Kaiser Heinrich Gott für die Rettung. So entscheidend war der Sieg, daß die Ungarn lange Jahre hindurch ihre Raubzüge einstellten. 4. Der Zug gegen die Wenden. Ein anderer gefährlicher Feind Heinrichs waren die Wenden oder Slawen. Sie wohnten östlich von der Elbe in der Havelgegend. Sie waren noch Heiden, Freunde der Ungarn und beständige Feinde der Sachsen. Schon Karl der Große hatte gegen sie gekämpft, sie zurückgedrängt und die sächsische Mark gegen sie gegründet. Wie die Ungarn, unternahmen auch sie Raubzüge über die Elbe herüber in sächsisches Gebiet. Noch ehe Heinrich gegen die Ungarn zog, unternahm er 928 einen Kriegszug gegen die Wenden. Auf demselben gab er seinen Kriegern Gelegenheit, ihre Tüchtigkeit im Kampfe zu erproben. Dem gewaltigen Andrängen Heinrichs vermochten sie nicht zu widerstehen; sie zogen sich hinter die Mauern ihrer Hauptstadt Brennabura oder Brannibor, d. i. das heutige Brandenburg an der Hm, zurück. Hier fühlten sie sich sicher; denn die Stadt war rings mit weiten Sümpfen umgeben, daß die Deutschen nicht herannahen konnten. Da trat ^n frühzeitige* Winter ein; die Sümpfe wurden von einer festen Eisdecke averzogen, und über diese natürliche Brücke rückten Heinrichs Truppen unter die Mauern der Stadt. Diese vermochte der kraftvollen Belagerung nicht lange Widerstand zu leisten. Brennaburg fiel, und mit ihm sank der Mut der Wenden: sie unterwarfen sich dem Kaiser und gelobten Gehorsam. Zum Schutze der Grenze gegen sie gründete Heinrich an einem Berge an der Elbe die Stadt Meißen und errichtete eine gleichnamige Markgrafschaft, aus welcher das heutige Königreich Sachsen hervorgegangen ist. Nördlich von der Mark Meißen errichtete er zwischen Elbe, Havel und Spree die alte, von Karl dem Großen bereits gegründete Nordmark wieder, aus der später der branden-bnrgisch-preußische Staat hervorgegangen ist. 5. Der Zug gegen die Dänen. Von Norden her brachen die Dänen ebenfalls in sächsisches Gebiet ein. Wir sehen, es waren noch dieselben Feinde, wie sie einst Karl der Große an den Grenzen seines weiten Reiches bekriegt hatte. Ein Jahr nach der Ungarnschlacht bei Merseburg, 934, zog Heinrich auch gegen die Dänen, schlug sie, stellte die Eider als Nordgrenze Kornrumpf, Handbuch rc. I. 11
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