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1. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 29

1894 - Paderborn : Schöningh
29 — hatten. Dieselben waren während der großen Völkerwanderung nicht, wie die Goten, Burgunder und andere Völker, ausgewandert, um sich anderswo niederzulassen. Sie eroberten zu ihrem bisherigen Gebiete noch den Teil Galliens, welcher im Norden des Ardennenwaldes liegt. Jdutch diesen Wald waren sie auch davor geschützt, mit in den großen Ltrorn der Völker- wanderung hineingerissen zu werden? Die Franken waren kein einheitliche* Volk; sie zerfielen in einzelne Stämme und gehorchten anfangs auch mehrern (unter sich verbündeten) Fürsten? Einer der mächtigsten war Klodwig, d. i. Ludwig? Derselbe ging aus den salischen Franken hervor, welche am Niederrhein wohnten, und gehörte deren bedeutendem Geschlechte der Merowinger an. 2. Klodwigs Regierungsantritt und die Ausbreitung seiner Herrschaft. — Klodwig war erst fünfzehn Jahre alt, als ihm das Königtum bei den salischen Franken zufiel: aber als kriegslustiger und herrschsüchtiger Fürst trug er nur nach Macht und Besitz Verlangen. Daher war sem ganzer Sinn darauf gerichtet, die Grenzen seiner Herrschaft zu erweitern und alles Land von den Pyrenäen bis zum Rhein zu erobern. Auf welche Weise er diefes erreichen konnte, war ihm einerlei. Vor keinem Mittel, selbst nicht vor dem Morde, schreckte er zurück. Zunächst richtete er seinen Angriff gegen fremde Völker und schloß mit den übrigen fränkischen Fürsten, welche größtenteils seine Verwandten waren, Bündnisse zum Kriege gegen erstere? Er erwarb sich (durch List und Gewalt) allmählich die Herrschaft über alle fränkischen Volksstämme; denn nachdem er mit Hilfe der fränkischen Fürsten die fremden Völker bezwungen und leine Macht vermehrt hatte, fiel er verräterischerweise über seine bisherigen Freunde her und räumte einen nach dem andern aus dem Wege. B. i Gallien, welches einst ganz eine römische Provinz mar, bestand im letzten Viertel des 5. Jahrhunderts aus mehrern Reichen. Im Süden lag an der Rhone das Reich der Burgunder, den Teil zwischen den Pyrenäen und der Loire hatten die Westgoten inne. Nördlich von diesem bestand, an der Seine noch ein Rest der (west-) römischen Herrschaft, über den der Statthalter Syagrius regierte. 2 Sie teilten sich in zwei große Gruppen. Die eine umfaßte die (ripuarischeu, d. i. jene) Franken, welche an den Ufern des Rheins und der Mosel wohnten. Mn war der Mittelpunkt ihres Gebietes. Die andern (oder salischen) Franken wohnten am Niederrhein und in dem heutigen Belgien. 3 Der Name bedeutet „berühmter Kämpfer". * So besiegte er den Syagrius (in der Schlacht bei Soissons a. d. Aisne. 486) und verleibte das von diesem verwaltete letzte Bruchstück des (west-) römischen Reiches seiner Herrschaft ein. Den Statthalter Syagrius, der bei dem westgotischen Könige Hilfe gesucht! von diesem aber aus Furcht ausgeliefert wurde, ließ Klodwig in den Kerker werfen und töten. - Sehr treulos benahm sich Klodwig gegen den fränkischen König Siegbert zu Köln. Auf feine Veranlassung tötete Chloderich, der Sohn des Königs Siegbert, seinen eigenen Vater, wurde daun aber selbst durch Klodwigs Abgesandte meuchlings gemordet und das Gebiet von Köln dem übrigen Reiche hinzugefügt.
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