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1. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 31

1894 - Paderborn : Schöningh
— 31 — legen, und schon viele Franken waren unter ihren wuchtigen Streichen gefallen. Klodwigs Heer schmolz immer mehr zusammen, und der Sieg neigte sich endlich ans die Seite der Alemannen. In dieser Not bachte Klobwig an die Bitte seiner Gemahlin. Er. hob seine Hände zum Himmel und rief: „Jesus Christus, den meine Gemahlin als Gott verehrt, welche sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, Hilfe sollst du den Bedrängten und den Sieg benen geben, die auf bich hoffen, — ich flehe bich bemütig an um beinen Beistanb: Hilf mir, benn meine Götter verlassen mich. Ich habe bieselben angerufen, aber sie können mir nicht helfen; sie sinb ohnmächtig, da sie denen nicht helfen, welche ihnen dienen. Wenn du mir beistehst, und mir jetzt den Sieg über diese meine Feinde gewährst, so will ich an dich glauben und mich taufen lassen in deinem Namen!" „Gott der Christen. Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt, So du bist ein Gott der Schlachten, der im Schrecken niederfährt, Hilf mir dieses Volk bezwingen, gieb den Sieg in meine Hand, Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand! Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen bau n Und die ediert Franken lehren, keinem Gott als dir uertrau’it." Neuer Mut kam in das Frankenheer. Der König ergriff die Fahne und führte die Seinen aufs neue gegen den Feind. „Und die Franken siegesmutig stürzen jauchzend hinterdrein. Schreck ergriff der Feinde Rotten, feige wenden sie und fliehn. All ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin." Klodwig gewann einen glänzenden Sieg. Als die Alemannen sahen, daß ihr Fürst getötet sei, kamen die Vornehmsten ans ihnen zu Klodwig und sprachen: „Laß, wir bitten dich, des Mordens genug sein, wir wollen dir gehorchen." Der Kampf wurde beendet, und Klodwig, der durch den siegreichen Ausgang desselben einen Teil des Alemannenreiches unter seine Herrschaft brachte, zog jetzt heim und erzählte der Königin, wie er Christi Namen angerufen und so die Schlacht gewonnen habe. Er hatte die Wahrheit des göttlichen Wortes erfahren: „Ruse zu mir am Tage der Trübsal, so will ich dich erretten!" (Ps. 49, 15.) 3. Klodwigs Taufe. — Klodwig zögerte nach dein Siege nicht lange, sein Versprechen zu erfüllen. Noch in demselben Jahre ließ er sich nebst 3000 vornehmen Franken durch den Bischof Remigius von Rheims4 taufen. Die Straßen der Stadt waren nach Kräften aufgeputzt. Hell schimmerten die Kerzen, und die Kirche wurde von einem himmlischen Wohlgeruche erfüllt, so daß die, welche zugegen waren, sich in das Paradies versetzt glaubten. Als Klodwig beim Taufsteine niederkniete, sprach der Bifchof zu ihm: „Beuge dein Haupt und verehre fortan, was du bisher verfolgt, und verfolge, was du verehrt hast!"5 Der Papst nannte ihn „Allerchristlichster König", welcher
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