Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Handbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 157

1894 - Paderborn : Schöningh
— 157 — Kuthrr und die Reformation. A. Ausbruch der Weformation. 1. Die Ursachen der Reformation. — Das wichtigste Ereignis des 16. Jahrhunderts ist die Kirchenspaltung.^ Diese hatte zur Folge, daß ein Teil der Katholiken Deutschlands und Europas aus der katholischen Kirche austrat. Die eigentlichen Ursachen derselben lagen in den kirchlichen und staatlichen Verhältnissen der damaligen Zeit. Im Laufe der Zeit hatten sich in den Gliedern der Kirche, die trotz ihres göttlichen Ursprungs und ihrer göttlichen Einrichtung doch immer eine Gesellschaft von Menschen war und ist, mancherlei Mißbrauche eingeschlichen. Diese betrafen aber keineswegs die göttliche Lehre, die heiligen Sakramente, das heilige Opfer und die von Christus der Kirche gegebene Verfassung, sondern das Leben der Menschen in der Kirche. Die Kirche, vom Hl. Geiste geleitet, war stets, besonders auf ihren großen Konzilien, eifrig bemüht, entstandene Mißbrauche abzustellen. Außerdem erweckte Gott heilige Männer, die, nachdem sie die Verbesserung zuerst an sich selbst vollzogen hatten, mit Flammenworten die Gebrechen anderer Glieder der Kirche zu heilen suchten. So waren denn auch im 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts mehrere große Kirchenversammlungen damit beschäftigt, die Mißbrauche, die sich besonders gegen das Ende des Mittelalters eingeschlichen hatten, abzustellen, um eine Verbesserung in den Gliedern der Kirche vorzunehmen. An vielen Orten und unter vielen Ständen herrschte Sitteulosigkeit; auch der geistliche Stand und die Klöster waren nicht frei von Unwürdigkeiten? 2. Martin Luther. — Zn den innern Ursachen kam bald der äußere Anstoß zur Kirchenspaltung. Dieser wurde von Martin Luther3 gegeben. Er trat als heftiger Kämpfer in der Kirche auf, verbesserte diese jedoch nicht, sondern verließ sie und riß einen großen Teil der Kirchenmitglieder mit sich in die Trennung. Luther studierte eifrig die heilige Schrift und kam zu Ansichten, welche den Lehren der Kirche widersprachen. So behauptete er, daß der Mensch durch den Glauben allein gerechtfertigt werde. Daher war er ein Gegner des Ablassest 3. Veranlassung der Reformation. — Der damalige Papst Leo X. schrieb nun im Jahre 1517 einen vollkommenen Ablaß aus, welcher in Deutschland durch den Dominikanermönch Tetzel5 verkündigt wurde. Dieser predigte mit größerrn Erfolge als mancher andere Ablaßprediger, und es strömte viel Volk zu ihm, um den Ablaß zu gewinnen. Luther verfaßte nun 95 Sätze über den Ablaß und die Verkündigung desselben und schlug sie
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer