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1. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 106

1883 - Wiesbaden : Kunze
106 ist keiner hervorragend. Kämpfe des ritterlichen französischen Adels in Italien (Normannen), England (Wilhelm der Eroberer von der Normandie 1066 englischer König und zugleich französischer Vasall; Ursprung des langen Zwistes beider Länder), Spanien. Engere Verbindung des französischen Adels durch die Kreuzzüge, die unter dem untüchtigen und an der religiösen Bewegung fast unbeteiligten Philipp I. (1060—1108') als eine wesentlich französische Bewegung begannen. Infolge der Schwäche der vier ersten Capetinger, des Übergewichtes der südfranzösischen Vasallen, der Abhängigkeit eines Teils von Nordfrankreich von der englischen Krone fehlte es im Anfang der dritten Periode dem Staate an Einheit, dem Königtum an durchgreifender Macht. Dasselbe hebt sich durch das persönlich kräftige Walten einzelner Könige, das Emporblühen der Städte infolge der Kreuzzüge, zuerst im Bunde mit der Kirche, dann gegen deren Übergriffe im Laufe des Zeitraums zu bisher ungekannter Höhe. Ludwig Vi. (le gros; 1108—1137) bestätigt zum erstenmale die von weltlichen oder geistlichen Vasallen verliehenen städtischen Kommunal -rechte, breitet die Königsmacht in Südfrankreich aus, schützt den Bestand des Staates im Norden (Normandie) gegen Heinrich I. von England und dessen Bundesglnossen Kaiser Heinrich V. von Deutschland, in inneren Angelegenheiten von dem staatsklugen und charaktervollen Abte Svger von St. Denys beraten, dessen Einflufs auch unter Ludwig Vii. (—1180) fortdauert. Dessen Zerwürfnisse mit dem Papste; die Greuel zu Vitry, der zweite Kreuzzug als Sühne und Büfsung (s. o-S. 70). Trennung seiner Ehe mit Eleonore, der Erbin von Poitou und Guienne, durch deren Wiedervermählung mit Heinrich von Anjou, dem Thronerben von England, ein grofser Teil Frankreichs mit England vereinigt wurde. — Weitere Stärkung des Königtums unter dem that-kräftigen Philipp 11. August (—1223), dem Teilnehmer des dritten Kreuzzugs und Förderer des Albigenserkrieges. Seine Kämpfe mit England unter vier Königen; Resultat: der Verlust fast aller französischen Lehen Johanns (ohne Land) von England, durch Philipps Sieg bei Bovines 1214 aufs neue besiegelt. — Philipps gesetzgeberische Thätig-keit: Einrichtung des Pairshofes; die 12 Pares Franciae, sechs weltliche und sechs geistliche Grofswürdenträger. Auf die kurze Regierung Ludwigs Viii. folgt die lange und inhaltsreiche Ludwigs Ix., des Heiligen (1226—1270), des Beendigers des Albigenserkrieges (1229, s. o. S. 76) und der Kreuzzüge (s. o. S. 81), anfangs unter der vormundschaftlichen Leitung seiner energischen Mutter Bianca von Kastilien. Seine Erfolge im Süden: die Provence wird mit der Krone vereinigt; Toulouse fällt an des Königs Bruder. Friede mit England 1259, dessen König Guienne (Aquitanien) großenteils behält und den Vasalleneid leistet. Hebung der Städte; strenge Durchführung des Landfriedens; Ordnung des Rechtswesens.
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