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1. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 145

1903 - Breslau : Goerlich
Ii 145 vielen Unruhen und Kriegen begleitete Regierung geführt. Ich fand die Länder nach meines Vaters Tode, durch Kriege verwüstet, im armseligsten Zustande; durch Gottes Hilfe hinterlasse ich sie in Wohlstand und Frieden, von meinen Feinden gefürchtet und von meinen Freunden geliebt und geehrt." Mit den Worten: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und der wird mich aus der Erde auferwecken!" verschied er. 5. Vermächtnis. Schon mehrere Jahre vor seinem Tode hatte der Kurfürst für feine Söhne ein Vermächtnis niedergeschrieben, in dem es heißt: „Die rechte Tugend eines rechtschaffenen Regenten besteht darin, daß er Gott von Herzen fürchte, liebe und vor Augen habe, ihn täglich morgens, mittags und abends mit inbrünstigem Gebete fleißig anrufe. Eure Unterthanen müßt ihr ohne Unterschied der Religion als ein rechter Landesvater lieben und ihren Nutzen und Bestes allzeit gern befördern. . . . Seht dahin, daß sowohl den Armen als den Reichen ohne Ansehen der Person Recht verschafft werde; denn das befestigt die Stühle der Regenten . . . Richtet eure Ausgaben nach den Einnahmen und laßt die Diener alle Jahre fleißig Rechnung ablegen." 6. Verdienste des Großen Kurfürsten. Der Große Kurfürst hat fein Land von 1400 Quadratmeilen mit 900 000 Einwohnern auf 2000 Quadratmeilen mit lx/2 Millionen Einwohnern gebracht. Er hat ein stehendes Heer von 28 000 Mann geschaffen, starke Festungen errichtet, die Staatseinnahmen von l1^ Millionen Mark auf 7 x/2 Millionen gebracht und einen Staatsschatz von fast 2 Millionen Mark gesammelt. Die Verwüstungen des dreißigjährigen Krieges und der späteren Feldzüge waren mit Hilfe dieser Geldmittel bei seinem Tode zum größten Teile wieder gut gemacht; seinen Unterthanen hat er Frieden und Wohlstand, seinem Geschlechte glänzenden Ruhm erworben, so daß Friedrich der Große mit Recht an seinem Sarge ausrief: „Der hat viel gethan!" Vertiefung. 1. Wie war die Kleidung der vornehmen Stände jener Zeit? (War eine so kostbare Kleidung notwendig — ein Bedürfnis? Solche Ausgaben, die nicht notwendig sind, sondern nur zur Verschönerung des Lebens dienen, nennt man Luxusausgaben. Wird auch heute noch Luxus in den Kleidern getrieben? (Frauen. Bei Männern zeigt sich jetzt der Kleiderluxus nicht in der Anschaffung schöner, sondern neuer Kleider; ein Kleidernarr verbraucht jetzt in einem Jahre 4-6 Anzüge. Damals war es umgekehrt.) Ist dieser Luxus immer zu tadeln? (Bei reichen Leuten nicht, denn er gewährt vielen anderen Nahrung. Beispiele! Wohl aber ist jeder Luxus verwerflich, durch den Überflüssiges gekauft und Notwendiges vernachlässigt wird. Beispiele aus dem Leben der ärmeren Stände!) Der Große Kurfürst war sogar gezwungen, solchen Aufwand zu treiben, denn man hielt damals einen Fürsten für um so mächtiger, je prächtiger er in Kleidung, Dienerschaft u. dgl. war; eine zu große Einfachheit hätte dem Lande geschadet. 2. Welche geistige Eigenschaften haben wir hervorgehoben? Warum bedurfte der Kurfürst so scharfen Verstandes? (Brandenburg war anfangs ein sehr schwacher Staat, zwischen übermächtigen Nachbarn eingeklemmt. Unkluges Verfahren konnte leicht dahin führen, daß der Kaiser, die Schweden oder Polen das Land an sich rissen.) H übn er, Handbuch f. d. Geschichtsunterricht, n.
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