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1. Handbuch der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 436

1903 - Breslau : Goerlich
11 436 aus der Stadt herauszubrechen. Aber 10 000 tote und verwundete Franzosen bedeckten das Schlachtfeld, als sich die Truppen mutlos wieder in die Festung zurückziehen mußten. Die Beschießung der Stadt wurde von den Deutschen unablässig fortgesetzt, und die Kugeln drangen immer mehr in das Innere. Beschießung, Hunger und Aufruhr brachen endlich den harten und stolzen Sinn der Bewohner von Paris. Daher mußte es sich am 28. Januar ergeben, nachdem es mehr als vier Monate belagert worden war.*) 5. Friede. Nach der Übergabe von Paris wurde zuerst ein Waffenstillstand verabredet, und am 26. Februar der vorläufige Frieden zu Versailles abgeschlossen; der endgültige Friedensvertrag kam am 10. Mai 1871 zu Frankfurt a. M. zustande. Die Friedensbedingungen waren im wesentlichen folgende: a) Frankreich tritt Elsaß (mit Ausnahme von Belfort) und Deutsch-Lothringen an das Deutsche Reich ab. b) Es zahlt 5 Milliarden Franken Kriegskosten, c) Bis zur Entrichtung dieser Summe bleiben bestimmte Teile Frankreichs von deutschen Truppen besetzt, ä) Deutsche Truppen ziehen in Paris ein. Während Frankreich noch einen furchtbaren Bürgerkrieg durchmachen mußte, kehrte ein großer Teil der deutschen Truppen in die Heimat zurück. Überall wurden sie mit Jubel und großen Ehren empfangen; ihre Einzüge in die Städte waren schöne Volksfeste. Unter dem Geläute der Glocken, dem Donner der Geschütze und Blumenschmuck zogen sie in ihre Heimatsorte ein. Am 18. Juni 1871 wurde im ganzen deutschen Reiche ein feierlicher Dankgottesdienst abgehalten. Im September 1873 kehrten die letzten deutschen Soldaten aus Frankreich zurück. 6. Bedeutung des Krieges. Der oeutsch-französische Krieg 1870/71 ist einer der gewaltigsten Kriege aller Zeiten. Etwa l1/* Million deutsche Männer und eine weit größere Anzahl von Franzosen haben am Kampfe teilgenommen. Im ganzen haben die Deutschen in 78 größeren Schlachten und etwa 1500 Gefechten gerungen; sie haben 383 000 französische Soldaten in Kriegsgefangenschaft geführt, 250 000 in Paris zur Niederlegung der Waffen gezwungen und etwa 100 000 nach Belgien und der Schweiz gedrängt. Sie haben 26 Festungen erobert, über 100 Adler und Fahnen, etwa 7500 Geschütze und Mitraillensen und 850 000 Gewehre erbeutet und ungefähr den dritten Teil Frankreichs besetzt. Viel edles Blut mußte fließen, bis diese Erfolge erreicht waren. Etwa 30 000 Deutsche waren getötet und 13 000 wurden vermißt, gegen 90 000 Mann wurden verwundet und an Krankheiten starben 10 000 Mann. Von den Franzosen sollen 90 000 Mann auf den Schlachtfeldern oder in den Lazaretten gestorben sein. *) Anmerkung: Nach Schiffels Handbuch.
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