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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 26

1893 - Berlin : Nicolai
26 lichen Knaben auf, eines seiner Schiffe zu besichtigen Arglos folgte dieser der Einladung; kaum aber hatte er das Fahrzeug betreten, als die Ruderer plötzlich vom Lande abstießen. Heinrich fürchtete für sein Leben; mutig sprang er über Bord, um nach dem Ufer zu schwimmen. Aber man zog ihn in das Schiff zurück und brachte ihn nach Köln, wo er unter der Aufsicht des Erzbischofs strenge erzogen wurde. Der Knabe mußte sich unter die Gewalt Annos beugen, aber er that es mit Groll gegen denjenigen, der ihn der -Mutter geraubt hatte, und lernte so die Kunst der Verstellung üben. Ans Eifersucht gönnten die andern Reichsfürsten Anno die Herrschaft nicht lange; bald mußte er sie mit dem Erzbischof Adalbert von Bremen teilen. Dieser erwarb sich die Liebe des Knaben dadurch, daß er ihn milder und freundlicher behandelte; da er aber zu nachsichtig gegen die Schwächen und Leidenschaften desselben war, wurde Heinrich leichtsinnig, launenhaft und trotzig. Adalbert lebte in Unfrieden mit den Sachsen; schlimm war es, daß er auch dem Kuabeu Haß gegen dieses tapfere Volk einflößte, dessen trotzigen Sinn er beugen müßte. Als Heinrich nun mündig geworden war, beschwerte er die Sachsen durch Abgaben und Lasten. Besonders aber erbitterte er das freiheitliebende Volk dadurch, daß er zahlreiche Burgen in ihrem Lande anlegte und diese fränkischen Besatzungen übergab, welche übermütig die alten Rechte und Freiheiten der Sachsen verletzten. f Heinrich im Kampf mit den Sachsen. Da verschworen sich die Fürsten der Sachsen mit den Bayern, um die Gewaltherrschaft des Königs aus dem Stamme der Franken abzuwerfen. Heinrich, der davon Kunde erhielt, bemächtigte sich Plötzlich ihrer Häupter, des Herzogs Magnus und des Bayernherzogs Otto von Nordheim, und setzte sie gefangen. Da brach die Empörung in hellen Flammen aus. Im Bunde mit den Thüringern erhob sich das ganze Volk gegen den König, rachelustig zerstörte es mehrere Burgen und belagerte Heinrich selbst in der Harzburg. Dieser konnte mit seiner geringen Mannschaft an keinen Widerstand denken, nur die Flucht konnte ihn retten. In der Stille der Nacht schlich er sich mit seinem Gefolge aus der Burg; von einem treuen Jäger geführt, entging er auf einem einsamen Waldpfade dem Grimme der Feinde. Jetzt vereinigten sich auch die andern Gegner Heinrichs mit den Sachsen und meinten, die Stunde sei gekommen, wo sie ihn absetzen könnten.
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